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Wikileaks ist wie beim Derbleck’n

14. Dezember 2010

Irgendwie ist der Trubel um Wikileaks wie beim Derbleck’n am Aschermittwoch. Für die Nichtbayern: Derbleck’n findet zur Starkbierprobe auf dem Münchner Nockherberg statt. Dort wird in einer Art Kabarett satirehaft bayerischen und bundesdeutschen Politikern der Spiegel vorgehalten. Die Betroffenen reagieren staatsmännisch und lassen den Spott über sich ergehen. Natürlich sind sie gekränkt, lassen sich aber nichts anmerken. Aber das Schlimmste ist: Wenn man als Politiker beim Derbleck’n nicht erwähnt wird. Dann ist man aus bayerischer Sicht unwichtig und der Politiker sollte sich ernsthaft Sorgen um seine Popularität machen.

Ähnlich ist es bei Wikileaks. Ich kenne Politiker – Namen tun nichts zur Sache – die haben ihre Mitarbeiter beauftragt, die Dokumente von Wikileads nach ihren Namen zu durchsuchen. Grund: Man habe ja ein hervorragendes Verhältnis zu den USA und man sei schließlich wichtig. Und dann das große Geschrei: In Wikileads gibt es keinen Eintrag, keinen Bezug, keinen Verweis. Das ist eine Schande. Vielleicht ist es mit dem guten Verhältnis zur USA doch nicht so toll bestellt oder der Politiker muss einfach einsehen: Ich bin nicht wichtig.