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KI am Arbeitsmarkt: Risiko oder Chance für Berufseinsteiger?

13. November 2025

Nach Abschluss der Schule begann für meine Kinder eine ernsthafte Diskussion. Welchen Weg sollen sie einschlagen, der in einem Beruf endet, der von Digitalisierung und KI nicht ersetzt werden kann. Berufe in Verwaltung, Finanzen oder ähnliches kamen nicht in Frage, denn das Handling mit Daten wird über kurz oder lang von der KI ersetzt.

Der Arbeitsmarkt sucht Mitarbeiter, doch die Türen für Einsteiger schließen sich oft. Zwei gegenläufige Entwicklungen prägen die aktuelle Lage in Deutschland, so hat auch Freshworks in einem Beitrag erkannt:

Einerseits droht bis 2040 ein Fachkräftemangel von rund 660.000 Stellen, andererseits verschwinden traditionelle Einstiegspositionen, weil einfache Tätigkeiten immer mehr automatisiert werden. Für Berufseinsteiger wird der Weg in den Job zum Balanceakt zwischen Unsicherheit und neuen Perspektiven.

Vor allem junge Talente erleben diesen Wandel direkt. Während sie den ersten Schritt ins Berufsleben suchen, verlieren klassische Junior-Positionen an Bedeutung. Dabei sind Unternehmen langfristig genau auf diesen Nachwuchs angewiesen, um Führungspersönlichkeiten der Zukunft zu entwickeln.

Zwischen Risiko und Aufbruch
Der Berufseinstieg verändert sich. Feste Rollenbeschreibungen verlieren an Bedeutung, weil sich Anforderungen schneller verändern und neue Technologien neue Fähigkeiten erfordern. Der neue Freshservice Benchmark Report 2025 von Freshworks zeigt, wie stark KI den Arbeitsalltag bereits prägt:

Unternehmen, die mit KI-Agenten arbeiten, konnten ihre Lösungszeit im Schnitt um 76.6 % senken und die Antwortzeiten um 41.1 % verkürzen. Auch in Deutschland liegt der Anteil gelöster Anfragen beim Erstkontakt bereits bei 77.6 %.
KI-Agenten bearbeiten eigenständig bis zu 65.7 % aller Anfragen und entlasten Teams um mehr als 430.000 Arbeitsstunden.
70 % der Befragten die größte Stärke in der schnelleren Bearbeitung, 54 % schätzen die Automatisierung von Routinetätigkeiten und 53 % berichten von verbesserter Servicequalität.
Diese Entwicklungen schaffen Raum für anspruchsvollere Aufgaben und mehr Verantwortung, gerade für Berufseinsteiger. Solche Effizienzgewinne verdeutlichen, dass Einstiegsrollen nicht verschwinden dürfen, sondern neue Schwerpunkte brauchen. Mit KI-Unterstützung übernehmen junge Fachkräfte früher Verantwortung, lösen komplexere Aufgaben und leisten schneller einen sichtbaren Beitrag.

Skills, die den Unterschied machen
Während einfache Tätigkeiten zunehmend automatisiert werden, wächst der Bedarf an Menschen, die diese Systeme verstehen, kritisch hinterfragen und kreativ weiterentwickeln können. Gerade Berufseinsteiger rücken dadurch stärker in den Fokus: Ihre Fähigkeit, früh Kompetenzen im Umgang mit KI aufzubauen, entscheidet nicht nur über ihre eigene Karriere, sondern auch über die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen, in denen sie arbeiten. Wer solche Fähigkeiten mitbringt, ist nicht ersetzbar, sondern gestaltet neue Rollen und erschließt zusätzliche Wertschöpfung.

Damit junge Talente KI souverän nutzen können, müssen Unternehmen allerdings die richtigen Voraussetzungen schaffen. Dazu gehören praxisnahe Trainings, klare Informationen über Möglichkeiten und Grenzen sowie eine Kultur, die Mitgestaltung ermöglicht. Vertrauen ist dabei keine Option, sondern Voraussetzung. Nur wer die Technologie versteht und ihr vertraut, wird sie aktiv einsetzen und nicht bloß passiv bedienen.