Billy Wilders Eins, zwei, drei ist eine turbulente Komödie vor dem Hintergrund des Kalten Krieges . Im Mittelpunkt steht C.R. “Mac” MacNamara (James Cagney), der als ehrgeiziger Coca-Cola-Manager in West-Berlin 1961 arbeitet . MacNamara träumt davon, das Geschäft hinter den Eisernen Vorhang auszuweiten und eine Beförderung zum Europa-Chef in London zu erlangen.

Doch unerwartet erhält er von seinem Chef in Atlanta einen ganz anderen Auftrag: Er soll einige Wochen lang dessen junge Tochter Scarlett Hazeltine (Pamela Tiffin) in Berlin beaufsichtigen. Ich besprach den Film in unserer komischen Matinee im Scala Fürstenfeldbruck. Die nächste Matinee ist am 5. Oktober zum Monty Python: Die Ritter der Kokosnuss. Karten gibt es hier.
Eins, zwei, drei ist thematisch fest im Kalten Krieg verankert und karikiert pointiert den Gegensatz zwischen westlichem Kapitalismus und östlichem Kommunismus . Wilder nutzt das Aufeinandertreffen der Systeme in Berlin, um Ideologien ad absurdum zu führen. Hier die Aufzeichnung meines Vortrags.
So steht die amerikanische Coca-Cola-Firma (stellvertretend für Konsum und Kapitalismus) dem strammen Kommunisten Otto und den sowjetischen Funktionären gegenüber . MacNamara möchte Coca-Cola unbedingt in den Osten exportieren – doch die sowjetischen Verhandlungspartner fordern im Gegenzug frech die geheime Rezeptur der Cola, eine absurde Forderung, die die Ideologie-Konfrontation humorvoll überspitzt. Der Film zeigt diesen “Kampf der Weltmächte anhand eines karrierehungrigen Coca-Cola-Filialleiters” in Berlin und macht daraus eine bissige Satire.

Die Handlung spielt im Sommer 1961 im geteilten Berlin, also unmittelbar vor dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 . Diese zeitliche Verortung ist entscheidend: West-Berlin war damals ein Schaufenster des Westens mitten im Ostblock und Schauplatz ständiger Ost-West-Spannungen. Wilder nutzt authentische politische Markierungen, um den historischen Kontext zu verankern. Gleich zu Beginn des Films sieht man etwa staatlich orchestrierte Ost-Berliner “Friedensdemonstrationen” mit Transparenten, die den neuen US-Präsidenten John F. Kennedy schmähen und stattdessen Fidel Castro und Nikita Chruschtschow loben . Dadurch wird klar, dass die Geschichte in jener kurzen Phase spielt, als Ost und West in Berlin noch ungehindert in Kontakt kamen – kurz bevor der “antifaschistische Schutzwall” diese Verbindung kappen sollte.







Die nächste Matinee ist am 5. Oktober zum Monty Python: Die Ritter der Kokosnuss. Karten gibt es hier.




