Eine Studie der GfK Custom Research bringt die Vorteile des Cloud Computing. Allgemein erweisen sich Datensicherheit und die Möglichkeit von verschiedenen Standorten auf die Daten zuzugreifen als wichtigste Vorzüge. Knapp die Hälfte der befragten IT-Entscheider der jüngsten Studie von GfK Custom Research zählt das Thema Datensicherheit, das heißt der Schutz der Daten vor unerlaubten Zugriff oder vor Diebstahl, zu den drei wichtigsten Argumenten für die Nutzung von Cloud Computing. Während in der Vergangenheit die Datensicherheit als einer der wichtigsten Vorbehalte gegenüber der Auslagerung von Daten angeführt wurde, gilt sie heute für viele als einer der wesentlichsten Vorteile. Für ein weiteres Drittel gehört der Datenzugriff von überall her zu den wichtigsten Gründen, warum sich das eigene Unternehmen für das Thema interessiert.
Für die Analyse führte GfK Custom Research im Juni 2011 Experteninterviews mit 1.800 IT-Entscheidern in Brasilien, China, Deutschland, Großbritannien, Indien und den USA durch.
In Deutschland sind Datenzugriff, Datensicherheit und Datenzuverlässigkeit aus Sicht der IT-Verantwortlichen die wichtigsten Argumente für die Nutzung von Cloud Computing.
Obgleich oftmals als Vorteil gesehen, gibt Datensicherheit zur selben Zeit Anlass zu Bedenken gegenüber Cloud Computing. Als echtes Markthemmnis kann es allerdings nur in Deutschland gewertet werden, wo fast zwei Drittel der Befragten diesbezügliche Befürchtungen äußern.
Auch das Thema Kosten wird ambivalent beurteilt. Obwohl es offensichtlich erscheinen mag, dass Cloud Computing eine Möglichkeit darstellt, um die IT-Ausgaben eines Unternehmens zu senken, beurteilen viele der Befragten die anfallenden Kosten als einen der wesentlichen Vorbehalte. Neben den Aufwendungen für die Umstellung, die für ein Drittel zu den drei größten Vorbehalten gegenüber Cloud Computing zählen, werden in noch stärkerem Maße die Kosten für den laufenden Betrieb angeführt. Insgesamt 42 Prozent führen dies als eines ihrer größten Bedenken an. Gleichzeitig gelten die potenziellen Einsparungen durch Cloud Computing auch nicht als wesentlicher Positivfaktor. Das Thema Kosten entpuppt sich somit mehr als Hemmnis, denn als Türöffner für die Anbieter.
Weitere Negativfaktoren sind der Studie die Ängste vor möglichen Ausfallzeiten sowie Befürchtungen hinsichtlich einer zu starken Abhängigkeit von dem Cloud Computing-Dienstleister.
In den untersuchten Ländern zählen Amazon, Apple, Google und Microsoft zu den bekanntesten Anbietern für Cloud Computing. In China und Indien genießen zudem die Soft- und Hardware-Anbieter IBM und Oracle einen hohen Bekanntheitsgrad. Hingegen nennen die Befragten in Brasilien fast nur Google und Microsoft.
Hohe Bekanntheit ist allerdings keine Garantie dafür, auch als Anbieter gewählt zu werden. Was für die Auftraggeber vor allem zählt, ist das Vertrauen in den Dienstleister, der die Daten speichern und verarbeiten soll. Die Studie zeigt, dass die Entscheider in den Schwellenländern deutlich mehr Vertrauen in die weltweiten Anbieter haben, als die Befragten in den westlichen Ländern. Dies ist ein weiteres Indiz für das große Potenzial von Cloud Computing in den aufstrebenden Nationen, während die Unternehmen in Europa und den USA noch etwas zögerlicher agieren.
Das größte Vertrauen als Anbieter genießt unter den IT-Entscheidern Microsoft mit 66 Prozent, knapp gefolgt von IBM (63 Prozent)und Google (58 Prozent). Gegenüber führenden Netzbetreibern kann dieses Trio mit einem erheblichen Abstand in den Vertrauenswerten punkten. Nur in Deutschland haben die IT-Verantwortlichen eine andere Einschätzung. Hierzulande erfreuen sich IBM und die Deutsche Telekom deutlich höherer Vertrauenswerte als Microsoft und Google.
