Vier Jahre haben wir auf das Update gewartet und heute Nacht wurde die Fujifilm X100VI vorgestellt. Ich habe einige aus der X100-Reihe als klassische Reportage-Kamera und bin neugierig, wohin sich dieser Fotoapparat entwickelt. Bisher gibt es fünf Vorgängermodelle – und nun kommt der sechste Streich, daher der Name VI.

Nun, die Japaner haben den Preis gleich mal auf 1800 Euro angehoben, das ist ein Plus von 300 Euro im Gegensatz zur X100V, die aber nur noch sehr schwer erhältlich ist. Wichtig für mich ist, dass das Design und die Bedienweise gleich geblieben sind – verändert haben sich die inneren Werte. Es heißt, dass das bisherige Zubehör wie Taschen und Linsen weiter verwendet werden können – danke. Allerdings: Ich habe die Kamera noch nicht in der Hand gehabt und kenne sie nur von Bildern und Videos aus dem Netz. Der Verkaufsstart ist der 28. Februar.

Für mich ist es sehr wichtig, dass die Bedienweise sich nicht ändert. Ich habe mich in den vergangenen vier Jahren und darüber hinaus daran gewöhnt und die Bedienung ist mir in Fleisch und Blut übergegangen, so dass ich mich beim Fotografieren voll auf das Motiv konzentrieren kann. Wenn die Knöpfe und die Belegung sich geändert hätte, müsste ich neu lernen und das will ich nicht. Ich denke, dass geht jeden Fotografen ähnlich, der wirklich fotografieren will.

Die inneren Werte sind eine konsequente Weiterentwicklung. Im der Kamera steckt ein X-Trans CMOS 5 HR-Sensor, der 40,2 Megapixel bietet und nun einen Bildstabilisator besitzt. Hier hat die Kamera den Sensor der von den bewährten Systemkameras X-T5 und X-H2 geerbt. Das bedeutet, dass nun elf Bilder pro Sekunde und 33 Raw-Bilder in Folge möglich sind.
Einen Schritt nach Vorne hat Fujifilm in Sachen Video gemacht, obwohl die X100VI weiterhin als klassischer Fotoapparat positioniert ist. Ich will sie aber auch als Videokamera einsetzen und das ist nun besser möglich durch 4K/60p (4096 × 2169) oder auch mit 6.2K/30P (6240 × 3150) bei gleichzeitiger Motiverkennung und -verfolgung. Mikroanschluss ist über Klinke weiter möglich.
Für mich ist die Fujifilm die klassische Reportagekamera mit ihrem 23mm Festbrennweiten-Objektiv, eine klassische Nahkampfkamera. Ran ans Objekt. Ich hab noch alte Weitwinkel- und Telekonverter, die ich weiterhin verwenden kann. So werde ich wohl die bisherige X100V mit einem Weitwinkel ausstatten und die X100VI als Hauptkamera einsetzen und somit künftig zwei Kameras im Gepäck haben.

Natürlich stellt sich die Frage: Braucht man heute eigentlich im Zeitalter des Smartphones noch klassische Fotoapparate? Eine schwierige Frage für mich, die ich für mich noch nicht endgültig geantwortet habe. Die klassischen Hersteller wie Canon und Nikon, ich war immer Nikon-Fotograf, hatten eine Zeitlang das Nachsehen gegenüber Sony. Nikon hat sicherlich im Profi-Bereich massiv aufgeholt, aber meine Auftrtags- und Einsatzlage sind nicht mehr so wie früher. Das Smartphone ist immer dabei und immer einsatzbereit. Den Fotoapparat muss ich immer extra mitnehmen und oft scheitert es an meiner Faulheit und Bequemlichkeit.
