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New York-Ausstellung übers Mittagessen: Lunch Hour

6. Februar 2013
Lunch Poetry - Gedichte zum Mittagessen

Lunch Poetry – Gedichte zum Mittagessen

Wer zufällig in New York ist, der sollte sich unbedingt die (kostenlose) Ausstellung Lunch Hour in der New York Public Library ansehen. Es lohnt sich für alle, die gerne essen. Die Ausstellung dreht sich bis 17. Februar schließlich ums Essen, speziell ums Mittagessen der vergangenen 150 Jahre in New York.

Es ist kulturgeschichtlich interessant, wie und in welcher Form Mittagessen in dieser Stadt serviert wurde und wird. Die einen essen an einem Tisch, die anderen stopfen sich Fast Food im Gehen hinein. Durch den Schmelztiegel New York kamen unterschiedliche (Ess-)Kulturen zusammen und entwickelten immer wieder neue Formen. Heute interessant für mich die Pretzel-Stände mit Sauerkraut in den Straßenfluchten von New York. Diese Prezeln haben nur noch entfernt mit der bayerischen Brezn etwas zu tun. In der Ausstellung gibt es Gedichte zum Mittagessen (Lunch poetry) sowie eine umfangreiche Sammlung an Brotzeitboxen und Kochzeitungen. Ich erinnere mich an meine Jugend zurückversetzt, als meine Mutter Rezeptsammlungen von Dr. Oetker oder dem Meister Verlag sammelte.

Heinz hat auch Suppen zu bieten.

Heinz hat auch Suppen zu bieten.

Mein Herz als Ketchup-Fan schlug höher als ich Heinz entdeckte. Heinz ist in den USA eine Institution, spätestens nachdem Andy Warhol seine Heinz-Bilder als Kunst veröffentlichte. In den US-Supermärkten bietet Heinz nicht nur Ketchup an, sondern auch enorm viele Suppe. Die Reaktion der US-Besucher der Ausstellung war typisch nach dem Motto „erinnerst du dich an diesen Geschmack?“

Ein Original-Restaurantautomat

Ein Original-Restaurantautomat

Wunderbar ist ein aufgebautes Automatenrestaurant, das einst in den USA populär war. Der Automat war ein Wunder in New York. Als Joe Horn und Frank Hardart am 2. Juli 1912 ihr erstes Automatenrestaurant am Time Square eröffneten war es eine Sensation. In den 1940er Jahren gab es in New York einen regelrechten Boom in der Stadt. In den 1950er Jahren ebbte die Flut ab als die Kaufhäuser ihre eigenen Cafeterias eröffneten. Der Besuch der Ausstellung erinnerte mich so sehr an den Jacques Tati-Film Herrliche Zeiten (Playtime), als der französische Komiker 1967 ein Automatenrestaurant besuchte. Das letzte Automatenrestaurant in New York schloss 1991.

Münze rein, Klappe auf, Essen raus

Münze rein, Klappe auf, Essen raus

Also bevor die Ausstellung Lunch Hour in New York schließt, solltet ihr sie unbedingt in der New York Public Library besuchen oder mein Video ansehen.