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Apple Magic Mouse: Hier kommt die Maus

6. November 2009

Magic Mouse von Apple

Wie in einem Schneewittchensarg kommt die neue Apple Magic Mouse daher. Keine große Umverpackung wie früher, sondern in einer schlichten durchsichtigen Plastikverpackung ist die Maus aufgebahrt. Hier wird das Auspacken eines Produkts wie bei Apple immer zur Zeremonie erhoben. Und: Apple macht auf grün.

Formschön und ergonomisch kommt das Bluetooth-Device daher. Sie ist deutlich flacher als ihre Vorgängerin Mighty Mouse mit dem schicken Nippel. Die neue Maus ist deutlich eleganter und basiert auf der Multi-Touch-Technologie. Das Umgewöhnen dauert. Die Navigation findet jetzt ausschließlich mit den Fingern statt. Anstelle mechanischer Tasten, Scrollräder oder Scrollbälle besteht die gesamte Oberseite der rund 70 Euro teuren Magic Mouse aus einer Multi-Touch Oberfläche. Und die Arbeit mit der Apple Magic Mouse Laser Maus schnurlos bluetooth (nur für Mac OS X 10.5.8 oder neuer) ist cool, sehr cool sogar.

Die Installation ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Zunächst konfiguriert man die Maus als klassisches Blauzahn-Gerät. Ist dies geschehen, bitte unbedingt die Softwareaktualisierung starten. Und siehe da: Es findet sich ein 67 MByte (!) großer Maustreiber in the Cloud zum Laden. Nach einem Neustart (bin ich jetzt bei Windows?) lässt sich die Magic Maus in der Systemsteuerung Maus konfigurieren.

Die Arbeit kann beginnen: Die Magic Mouse besitzt ein nahtloses, berührungsempfindliches Gehäuse, das sie zu einer Einzel- oder Mehrtasten-Maus mit hochentwickelter Unterstützung von Gesten macht. Durch intuitive Fingerbewegungen können die Nutzer sehr einfach durch lange Dokumente scrollen, über große Bilder schwenken oder sich rückwärts und vorwärts durch eine Sammlung von Fotos oder Webseiten bewegen. Gerade das Wischen ist anfangs gewöhnungsbedürftig. Hier braucht man als User ein wenig mehr Einarbeitungszeit.

Wer zwei Finger auf der Multitouch-Oberfläche zugleich nutzt, können Sie etwa zwischen Bildern wechseln, die Größe verändern. Spitze für mich: Es lässt sich in der Videobearbeitung der Clip ein Stück vorspulen. Bewege ich die Fingerchen schnelle, wird auch der Clip schneller. Damit werde ich mein Contour Shuttle langsam in Rente schicken.

Die Magic Mouse ist gleichermaßen für Links- und Rechtshänder geeignet und die Befehle zur Mehrtasten- und Fingerbewegungs-Steuerung können sehr einfach in den Systemeinstellungen konfiguriert werden. Das Abtasten der Oberfläche durch den Lasersensor der Magic Mouse bietet, im Vergleich zu herkömmlichen optischen Sensoren, ein deutlich geschmeidigeres und gleichmäßiges Arbeiten auf mehr Oberflächen. Wer große Hände hat, der wird mit der Magic Maus ein Problem bekommen. Das zierliche Device wird schwer zu bedienen. Während die Mighty Maus vier belegbare Funktionstaste hatte, sind bei der Magic Maus nur noch zwei übrig geblieben. Mir persönlich reicht das, weil ich die vier Tasten nie belegt hatte.

Wer mit Windows arbeitet, hat zunächst Probleme: Ebenfalls interessant: Laut Apple Knowledge Base sagt die Apfelfirma, dass die Maus unter Windows entzaubert wird, Unter Windows mit Boot Camp geht das Ding nur als 1-Tasten-Maus. Herunterscrollen und das Tippen mit zwei Fingern geht nicht. Aber wer braucht schon Windows?

Update: Inzwischen ist die Maus auch unter Windows voll kompatibel. Apple hat die entsprechenden Treiber vorgelegt. Doch weiterhin gilt: Wer braucht schon Windows?