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Apps als Chance oder Zweifel an Paid Content

17. Juli 2010

Ich habe meine Zweifel an den aktuellen Paid Content-Konzepten deutscher Verlage. Ich glaube an die Apps und dass sich mit diesen Apps Geld verdienen lässt. Aber nicht in der Form, wie mir der Content derzeit dargeboten wird. Eine Ausnahme für mich ist das Wired-Magazin.

Mit meiner skeptischen Meinung über das Geldverdienen im Netz bin ich nicht allein. Dass die deutschen Medienhäuser in Zukunft mit bezahlten Inhalten im Web maßgebliche Umsätze generieren werden, glaubt nur ein Viertel der befragten Journalisten der Umfrage „Medien-Trendmonitor 2010 – Journalismus in einem neuen Informationszeitalter“ der dpa-Tochter news aktuell und Faktenkontor. Sie beurteilen die Chancen für wirtschaftlich erfolgreiche Paid Content Modelle als „gut“ (23 Prozent) oder „sehr gut“ (drei Prozent).

Die Mehrheit gibt sich dagegen abwartend („mittelmäßig“, 46 Prozent) oder skeptisch („schlecht“, 19 Prozent). Als Gründe für die Zweifel am Erfolg von Paid Content wird am häufigsten die weit verbreitete Umsonst-Mentalität im Web genannt (81 Prozent). Auch die Gefahr, dass die Leser nach der Einführung von Gebührenmodellen zu Gratis-Anbietern wechseln, wird als Gefahr eingestuft (63 Prozent). Auf Platz drei folgt mit einigem Abstand die Befürchtung, dass ältere Leser nicht bereit sind, von Print auf digitale Bezahlinhalte umzusteigen (31 Prozent). Ein etwas anderes Bild ergibt sich bei den Redakteuren von Online-Redaktionen und Nachrichtenagenturen. Sie sehen die größten Probleme eher bei der technisch noch unausgereiften Abwicklung von Paid Content Modellen (Online, 37 Prozent; Nachrichtenagenturen, 38 Prozent).

Übrigens: Nur 23 Prozent der befragten Journalisten sagen, dass auch die deutschen Verlage und  Medienunternehmen für die digitale Zukunft gut gerüstet sind. Ich schließe mich hier an: Das Verlagssterben hat gerade erst begonnen.