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Galeria Kaufhof stoppt Spiele ab 18. Jahren

20. März 2009

Ab 1. April nimmt die Galeria Kaufhof alle Spiele ab 18. Jahren aus den Regalen. Offiziell reagiert damit das Kaufhaus auf das Attentat von Winnenden. Von der Kaufhof-Pressestelle war dazu zu erfahren: „Galeria Kaufhof hat aufgrund der Geschehnisse in Winnenden entschieden, USK-18-Computerspiele aus dem Verkauf zu nehmen. Dies hat bundesweit in den Filialen bereits begonnen. Werbeware aus den Prospekten März wird noch bis Ende des Monats abverkauft. Ab April 2009 wird Galeria Kaufhof keine USK-18-Computerspiele mehr im Sortiment führen.“

Prima, so kann man auch keine Geschäfte machen. Vielleicht hat das Unternehmen Angst vor angedrohten Testkäufen, die derzeit Ursula von der Leyen vorschlägt. 2007 war sie mit möglichen Testkäufen von Alkohol, Zigaretten und Gewaltvideo gescheitert. Da wäre manches Unternehmen in Verlegenheit geraten.

Die Kaufhof-Aktion ist wunderbar kurzsichtig. Man präsentiert sich als soziales Unternehmen. Ach ja, wie viele Leute habt ihr entlassen und wie viele Geschäfte mussten aufgrund von Managementfehlern schließen? Auf der Presseseite des Unternehmens wird von einer Straffung des Filialportfolios gesprochen.. Die Galeria Kaufhof GmbH wird die Standorte Krefeld am Ostwall, Leipzig-Paunsdorf, Ludwigshafen und Mülheim/Ruhr mit dem Auslaufen der Mietverträge in 2010 aufgeben.

Mit der Entscheidung über den Verkaufsstopp der Spiele ab 18. Jahren hat man wieder einen Sündenbock gefunden.

Der Kaufhof sollte ehrlich sein und weiter gehen: Endlich Alkohol und Zigaretten aus den Regalen nehmen, weil die Käufer auch nicht verantwortlich umgehen können. Käufer trinken Alkohol und setzen sich hinters Steuer und bringen Leute um. Hier gibt es viele Idioten..

Es ist ja so einfach von den wirklichen Problemen in diesem Land abzulenken. Winnenden war schrecklich, doch das tägliche Leben und die Verlogenheit in unserer Gesellschaft können es auch sein.