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Michael Jackson Denkmal in München

25. Juni 2011

Heute jährt sich zum zweiten Mal der Todestag von Michael Jackson. Ich kann von mir nicht behaupten, ein Fan des selbsterkannten King of Pop gewesen zu sein und auch sein Tod hat nichts daran geändert. Mir gefällt seine Musik einfach nicht, aber egal.

Bewunderswert ist allerdings, wie einst Jackson und heute seine Erben den Musiker zu Geld machen. Aber so ist das Showbusiness und keine reine Eigenart von Michael Jackson. Ich finde den Streit, der seit Jahren wegen in Jackson in München tobt, allerdings viel interessanter. Vor dem Hotel Bayerischer Hof am Promenadeplatz steht ein Denkmal Orlando di Lasso. Fans von Jackson verwandelten das Denkmal kurzerhand in ein Mahnmal zu Ehren ihres Helden um. Sie schmücken es mit Bildern, zahlreiche Fans legen Briefe ab und immer wieder werden Kerzen angezündet. Die Verehrung des Stars kennt keine Grenzen. Es erinnert mich an das Grab von Jim Morrison in Paris, zu dem Fans der Doors hinpilgern. So eine Pilgerstätte könnte das Denkmal von Jackson Verzeihung di Lasso auch werden, in abgespeckter Version versteht sich.

Das Ganze ist voller Ironie. Irgendwie nett, schließlich war Orlando di Lasso einer der bedeutendsten Komponisten der Hochrenaissance. Jackson war zumindest einer der bedeutendsten Entertainer und Musikstars des 20. Jahrhunderts. Ich denke, die meisten Jackson-Fans sind sich dieser Ironie über die Ortswahl gar nicht bewusst. Für sie ist der Promenadeplatz wohl nur der Ort, bei dem Jackson sein Kind aus dem Fenster des Bayerischen Hofes gehalten hat als er in München auf Tour war. Über den Geisteszustand des Musikers will ich mich als Vater hier nicht auslassen. Aber die Fans schrien nach Jacko, er möge sich am Fenster zeigen.Das tat der Herr dann auch und hielt unter anderem sein Kind über die Brüstung. Da ist der Promenadeplatz sicherlich der richtige Ort für ein Jackson-Denkmal in München.

Ich wäre für ein Jackson-Denkmal in München. Und ich denke, Orlando di Lasso würde auch nicht böse sein. Das Ganze bringt ein wenig Leben in die Stadt.