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Filmkritik: Callas – Paris 1958

11. Dezember 2023

Sie war, ist und wird ewig eine Göttin für mich bleiben: Maria Callas. Die Sopranistin feierte ihren 100. Geburtstag und aus diesem Grund wurde das Dezember Konzert von 1958 bild- und tontechnisch überarbeitet und auf die Kinoleinwand gebracht. In meinem Lieblingskino Scala genoss ich die Oper auf großer Leinwand in verwaschenen 4K-Bild aber mit bestem Sound zusammen mit meiner Frau.

Kurz zum Film von Tom Volf. Am 19. Dezember 1958 trat die Opern-Legende Maria Callas das erste Mal in Paris auf. Maria Callas war auf der Höhe ihrer Karriere. Sie hatte schon überall gesungen: an der Scala in Mailand, an der MET in New York, in Covent Garden in London – aber noch nie in Paris. Vor zahlreichen prominenten Gästen wie dem französischen Präsidenten, außerdem Jean Cocteau, Charlie Chaplin sowie Brigitte Bardot gab sie an der prachtvollen Pariser Opéra zahlreiche berühmte Nummern zum Besten. Gesungen hat sie ein Programm mit Arien und Szenen aus Vincenzo Bellinis „Norma“, Verdis „Il Trovatore“ und Rossinis „Il barbiere di Siviglia“. Der komplette zweite Akt bestand aus Giacomo Puccinis „Tosca“.

Die Callas ist eine wunderbare Erscheinung mit roten, langen Abendkleid mit kostbarem Schmuck. Das ist in dieser kolorierten Fassung schon sehr eindrucksvoll, mit ihren stark geschminkten Augen, blauem Lidschatten, roten Lippenstift. Ich kannte bisher nur die SW-Fassung, aber nun in Farbe ist es noch mehr ein Erlebnis. Regisseur Tom Volf hat 2021 in einem Keller in Athen Filmrollen entdeckt und dieses Material akribisch nachbearbeitet und vor allem koloriert. Das 4K hat dem Film nicht gut getan, dazu ist das optische Material zu schlecht, aber es ist eben die Callas in Farbe und das ist großartig.

Maria Callas, geboren am 2. Dezember 1923 in New York City und verstorben am 16. September 1977 in Paris, war zweifellos eine der größten Operndiven des 20. Jahrhunderts. Ihre außergewöhnliche Stimme, gepaart mit ihrer schauspielerischen Begabung und ihrem dramatischen Instinkt, machten sie zu einer unvergesslichen Persönlichkeit in der Welt der klassischen Musik.

Maria Callas‘ Stimme war von einer außergewöhnlichen Reichweite und Vielseitigkeit geprägt. Ihre Fähigkeit, zwischen lyrischen und dramatischen Rollen zu wechseln, war beeindruckend. Ihre Technik erlaubte es ihr, sowohl zarte Pianissimi als auch kraftvolle Fortissimi mit Leichtigkeit zu singen. Ihr Timbre war einzigartig und durchdringend, und sie konnte die emotionalen Nuancen einer Arie mit atemberaubender Präzision ausdrücken.

Was Callas besonders auszeichnete, war ihre Fähigkeit, nicht nur Töne zu produzieren, sondern auch Emotionen zu transportieren. Ihre Interpretationen waren durchdrungen von Leidenschaft, Dramatik und einer tiefen Verbindung zu den Charakteren, die sie darstellte. Sie durchlebte die Rollen auf der Bühne, was ihre Aufführungen zu einzigartigen und unvergesslichen Erlebnissen machte.Ich hätte gerne den Parsifal in Italienisch in einer brauchbaren Aufnahme. Bisher habe ich nur wirklich schlechte Aufnahmen von der Aufführung gefunden.
Callas war nicht nur eine herausragende Sängerin, sondern auch eine begnadete Schauspielerin. Sie brachte eine neue Dimension in die Welt der Oper, indem sie die visuelle und emotionale Komponente ihrer Aufführungen intensivierte. Ihr Bühnencharisma und ihre Ausstrahlung fesselten das Publikum und schufen eine tiefe Verbindung zwischen ihr und den Zuschauern.

Wer mit der Callas einsteigen möchte, dem empfehle ich die überarbeitete Version Callas Remastered