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Buchtipp: Der Herr der Ringe – die Gefährten von Gary Russell – die Erschaffung eines Filmkunstwerks

30. Januar 2013

russell

Es handelt sich um den ersten Band Der Herr der Ringe, Die Gefährten – Die Erschaffung eines Filmkunstwerks des dreiteiligen Blicks hinter die Kulissen von Herr der Ringe. Meine Rezension zum zweiten Band ist hier zu finden. Versetzen wir uns in das Jahr 2002. Die Tolkien-Gemeinde wartete sehnsüchtig auf die Realverfilmung von Peter Jackson. Als sie in die Kinos kam, war es wie eine Offenbarung. Es passte alles: Story, Umsetzung und Tricks.

Einen Blick hinter die Erschaffung eines Filmkunstwerkes, wie der Buchtitel verheißt, ließ Gary Russell zu. Russell selbst war kein langjähriger Experte des Tolkien-Universums, sondern sah einen wunderbaren Markt und griff zu. Das Buch enthält über 500 Fotos und Zeichnungen aus der Filmproduktion und ist für Fans eine Offenbarung. Filmfreunde, die Klatsch und Tratsch über Schauspieler haben wollen, sind hier an der falschen Adresse. Das Buch gliedert sich in die Schauplätze, Kostüme, Rüstungen und Kreaturen, die den Herrn der Ringe bevölkern. Bei den Schauplätzen gefällt mir am besten die Darstellungen des Auenlandes und der Hobbit-Höhle. Hier hatte jeder Tolkien-Fan seine eigene Vorstellung und dennoch war ich mit der Filmumsetzung sehr zufrieden. Detailzeichnungen von Frodos Wohnsitz sind wunderbar facettenreich und wohl durchdacht. Der Filmarchitekt und Setdesigner verstehen ihren Job. So eine Detailfülle hätte ich für Isengard auch gerne gehabt, aber da bleibt das Buch an der Oberfläche, schade. Die Schauplätze nehmen den Großteil des Buches ein.

Bei den Kostümen können Modedesigner den aktuellen Mode-Trend aus Mittelerde ablesen. Farbgestaltung und Schnitt sind hervorragend auf die Charaktere abgestimmt. Die Elben Galadriel und Legolas haben es mir dabei besonders angetan. Während die Hobbits und Zwerge grobschlächtige Kleider tragen, musste es bei den feinen Elben zeitlos, makellos sein.

Leider wurde es versäumt in den Buch den Schmuck aus Herr der Ringe darzustellen. Das ist wirklich ein Manko. Der Schmuck erinnert an unseren Jugendstil und schuf in einen Trend im Fantasy-Schmuckdesign und eine eigene Industrie. Die Fans kauften nicht unbedingt Schwerter und Bögen, aber dafür Ringe, Broschen und Amulette. Hier hätte ich gerne mehr gesehen, vor allem wenn im Buch immer wieder auf den Ring von Galadriel Bezug genommen wird, er aber nirgends zu sehen ist. Auch im zweiten Band ist vom Schmuck nichts zu finden.

Dennoch ist das Buch Der Herr der Ringe, Die Gefährten – Die Erschaffung eines Filmkunstwerks eine schöne Erinnerung an den Filmstart von Herr der Ringe. Die Technik hat sich in den vergangenen zehn Jahren deutlich weiterentwickelt, aber das Design, die Zeichnungen und die Entwürfe werden weiterhin von Hand gemacht. Daher ist dieses Buch, ebenso wie seine Nachfolger, zeitlos und von einem hohem Fanwert.

Buchtipp: Der Herr der Ringe – die zwei Türme von Gary Russell – die Erschaffung eines Filmkunstwerks

17. Dezember 2012

kunstwerk

Der Hobbit muss sich noch setzen, zu stark sind die Eindrücke, die der neue Peter Jackson zurücklässt. Daher widme ich mich der Erschaffung eines anderen Filmkunstwerkes: Ich schaue mal auf das Artwork des zweiten Herr der Ringe-Teils: Die zwei Türme. Der mittlere Teil einer Trilogie hat es immer schwer. Die Faszination des ersten Teils besteht darin, die Figuren einzuführen und die Charaktere zu entwickeln. Der letzte Teil der Trilogie ist immer die große Schlacht, die große Auflösung, das Ramba Zamda. Teil 2 tut sich immer schwer, denn eigentlich werden die Figuren des ersten Teils aufgenommen und sie steuern auf den Höhepunkt von Teil 3 entgegen. So ist der zweite Teil einer Trilogie nur eine Art Durchlauferhitzer.

Tolkien schafft es in seinen Büchern eine neue Welt vor dem geistigen Auge entstehen zu lassen. Diese Aufgabe widmete sich auch Peter Jackson in seiner Version der zwei Türme. Gary Russell lässt uns in seinem Buch Der Herr der Ringe. Die zwei Türme. Die Erschaffung eines Filmkunstwerks einen Blick hinter die Kulissen werden. Rund 500 Entwurfsskizzen und Bilder aus dem Film zeigen, mit welcher Akribie Weta vorgegangen ist, um die Welt von Tolkien auf die Leinwand zu bannen. 2002 ist das Buch erschienen und hat bis heute nichts von der Faszination verloren. Vielleicht wurden die CGI-Tricks in Hobbit besser, aber die Vorbereitung für die Erschaffung der Tolkienschen Welt war damals wie heute wunderbar detailreich. Um vieles haben sich die Kreativen in Neuseeland Gedanken gemacht: Sets, Kostüme, Bewaffnung, Monster. Sehr interessant die künstlerische Auseinandersetzung am Beispiel des Balrog. Von der ersten Bleistiftzeichnung bis hin zu Farbskizzen zeigt das Buch wunderbar das Ringen um die Figur.

Die zwei Türme lebt vor allem von den Sets. Und diese beherrschen das Buch auch. Aber es sind zumeist dunkle Orte. Spielte Teil 1 noch im grünen Auenland, wechselt im zweiten Teil die Beleuchtung. Erinnert sei an Emyn Mull, die Totensümpfe, das schwarze Tor, Ithilien oder Fangorn mit den Ents als seinen Bewohnern. Gerade bei den Ents habe ich Angst gehabt, dass die erhabenen Baumwesen nicht irgendwie lächerlich erscheinen. Sie sind in meiner Fantasie mächtig, weise und auch ein bisschen schrullig. Die Peter Jackson-Version ist überzeugend geworden – Gottlob. Erhaben auch die Festung Helms Klamm mit ihren mutigen Verteidigern.

Mir hat es Spaß gemacht hinter die Kulissen der zwei Türme zu schauen. Gary Russell hat in seinem Buch Der Herr der Ringe. Die zwei Türme. Die Erschaffung eines Filmkunstwerks ganze Arbeit geleistet.

Fünf Freunde auf DVD

15. September 2011

Die Schulferien in Bayern sind zu Ende und wir hatten als Familie eine tolle Zeit. Wenn es mal regnete, gönnte sich die Familie einen faulen Fernsehtag. Ich hatte als Futter für den DVD-Player Sendungen meiner Jugend dabei: Fünf Freunde.

Ich mochte die Bücher von Enid Blyton und meine Helden waren Julian, Dick, Anne, George und Timmy der Hund. Sie wurde dargestellt von Michele Gallagher (George), Jennifer Thanisch (Anne), Marcus Harris (Julian), Gary Russell (Dick) and Toddy (Timmy). Die TV-Serie basierte auf den Fünf Freunde-Büchern (Famous Five). Ich musste sogar mein erstes Referat im Gymnasium über das Buch „Fünf Freunde auf dem Leuchtturm“ halten.

Die Filme heute wieder zu sehen, war fantastisch. Sie sind ein Produkt der siebziger Jahre, also die Zeit in der ich sozialisiert wurde. Ich trag ähnliche Hemden wie Julian, hatte auch eine Latzhose wie Anne und eine klobige Uhr wie Dick. Ich mochte die Bonanza-Räder und ich liebte den Ford Granada, der von Polizei und Prof. Kirrin gefahren wurde. Übrigens gab es in der Serie keine andere Marke als Ford. Und ich spreche natürlich von der TV-Serie des Jahres 1978 und nicht von dem Dreck aus dem Jahr 1996. Das moderne Zeugs kommt mir nicht ins Haus. Ich wollte meinen Kindern die Serie meiner Jugend näherbringen.

Nachdem lange unklar war, wem die Rechte der Serie von 1978 eigentlich gehören, kam dann aufgrund von Fandruck im Herbst 2010 endlich die lang gesuchten Filme Fünf Freunde auf DVD und Blu ray heraus. Und siehe da: Die Filme funktionieren heute noch immer. Meine Kinder fieberten mit, lachten über Timmy (nein, wir kaufen keinen Hund). Schön waren auch die metallischen Soundeffekte der damaligen Zeit.

Meinen Respekt muss ich den Machern der deutschen Fanpage aussprechen. Ich habe stundenlang auf der Seite gelesen und bin in Erinnerungen geschwelgt. Vielen Dank für eure Mühe.

Schön war auch die Titelmusik der Serie. Ich konnte sie lauthals mitsingen und dies nach all den Jahren. Ich kannte als Kind freilich nur die deutsche Version, aber ich muss zugeben, auch die englische Originalversion hat was.