Audio oder Video beim Telefonieren? Ich merke, wie mein Nutzerverhalten sich ändert und ich mehr und mehr zu Videotelefonie tendiere. Begonnen hat es mit Corona und meine Vorliebe für Bewegtbild beim Telefonieren hat sich bis heute beibehalten.

War es einstmals Skype ist es bei mir heute oftmals Facetime und für bei der Arbeit hat sich mit einem Kunden MS Teams durchgesetzt, obwohl ich noch immer nicht mit dem Umschalten der Kameras im Studio klarkomme. Meetings halte ich in der Regel via Zoom ab, muss aber auch hin und wieder das ungeliebte Webex nutzen.
Ich war schon immer fasziniert von der Bildtelefonie. Der Film inspirierte mich schon immer. Bei Fritz Langs Metropolis von 1927 kam sie ebenso zum Einsatz wie bei Stanley Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum von 1968.

Wie es mir geht, geht es auch einen Teil der deutschen Bevölkerung. Die Mehrheit der Deutschen bevorzugt Videotelefonate mit Behörden, Die Zeitersparnis steht im Fokus. Und was mich überrascht hat: Die Bundesagentur für Arbeit steht als als Vorreiter mit 1 Million Beratungsgespräche per Videotelefonat dar.
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat einen Meilenstein erreicht: Über die Plattform „Mein Videotermin“ fand das ein millionste Beratungsgespräch statt. Das ergibt mehr 20 Millionen Gesprächsminuten, die den Kunden einen effektiven und zeitgemäßen Service ermöglichen. Den Bedarf an Videoberatungen erkannte die Arbeitsagentur bereits 2020. Seither wird in Zusammenarbeit mit der Voigtmann GmbH, die ebenfalls in Nürnberg ansässig ist, eine Lösung auf der Grundlage europäischer Technologien eingesetzt. Die Bundesagentur für Arbeit ist damit Vorreiter in der deutschen öffentlichen Verwaltung und entspricht so dem Wunsch vieler Kunden, eine Alternative zum persönlichen Beratungsgespräch vor Ort anzubieten. Stefan Latuski, CIO der Bundesagentur für Arbeit, betont: „Mit ‚Mein Videotermin‘ können wir geografische Barrieren überwinden und flexibel und schnell auf die Bedürfnisse der Menschen reagieren. Damit bieten wir unseren Kundinnen und Kunden den bestmöglichen Service.“
Großteil der Bevölkerung würde Behördengänge per Videotelefonie erledigen
Über 63 Prozent der Deutschen würden ihre Behördengänge lieber über Videoanruf abwickeln, statt Zeit und Aufwand für die Anreise zu den Ämtern in Kauf zu nehmen. Dies ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Voigtmann GmbH, durchgeführt vom Meinungsforschungsinstitut Civey.
Das bleibt in der Regel allerdings ein Wunschtraum Nur vier Prozent der Befragten gaben dabei an, bereits eine Behördenangelegenheit per Videoanruf erledigt zu haben. Die Umfrage zeigte zudem, dass mehr als 90 Prozent aller Behörden keine Alternativen zur persönlichen Beratung anbieten oder die Bürger nicht ausreichend darüber informiert werden. Bei uns im Dorf gibt es so etwas nicht.
Diese Diskrepanz zwischen Nachfrage und Angebot zeigt das enorme Potenzial für den Ausbau digitaler Dienstleistungen in der öffentlichen Verwaltung. Es besteht ein deutlicher Handlungsbedarf, die Verfügbarkeit von Videokommunikationslösungen zu verbessern und die Bürger besser über bestehende digitale Angebote zu informieren.

Vorteile von Videolösungen bei Behördengängen
Als Hauptvorteile werden vor allem die Verkürzung der An- und Abreisezeiten (ca. 45 Prozent) und die schnellere Erledigung dringender Anliegen (ca. 26 Prozent) genannt. Die Befragten sehen weitere Vorteile in der zeitlichen Flexibilität und der Umweltschonung (ca. 24 und 14 Prozent). Videokommunikation ist eine praktische Lösung, insbesondere für Menschen in strukturschwachen Regionen oder mit körperlichen Einschränkungen.
Schutz persönlicher Daten
23 Prozent der Befragten äußerten Bedenken hinsichtlich der Vertraulichkeit der Kommunikation, 22 Prozent bezüglich des Datenschutzes. Diese Sorgen müssen durch transparente und sichere Lösungen adressiert werden, um das Vertrauen der Bürger in die digitalen Anwendungen zu stärken. Hierbei ist der Schutz persönlicher Daten von höchster Bedeutung.
Vorteile für die öffentliche Verwaltung
Die Nutzung moderner Videokommunikation ist auch für die öffentliche Verwaltung von großem Nutzen. Die Berater arbeiten effizienter im Vergleich zu konventionellen Terminen. Während Beratungstermine vor Ort laut einer Bitkom-Studie durchschnittlich 36 Minuten in Anspruch nehmen, werden in der Regel die Angelegenheiten per Videotermin in 21 Minuten erledigt. Das ergibt eine Einsparung von rund 41 Prozent. Zudem kann die Attraktivität als Arbeitgeber gesteigert werden, da der Einsatz von Videoberatung flexiblere Arbeitszeiten und Tätigkeiten im Homeoffice ermöglicht.
