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Dunkin‘ Donuts am Münchner Ostbahnhof

17. April 2014
Schlange stehen wie im Osten einstmals.

Schlange stehen wie im Osten einstmals.

Meine Eltern erzählten mir, dass ich mit ihnen 1971 bei der Eröffnung der ersten McDonalds Filiale in München dabei war. Ich weiß es nicht mehr, ich war etwa drei Jahre alt. An ihre Erzählungen erinnerte ich mich, als ich mit meinen Kindern jetzt zur Eröffnung von Dunkin‘ Donuts in München ging. Im April 2014 eröffnete die erste Filiale in München der pappigen Donut-Kette am Münchner Ostbahnhof.

Nach dem Trubel der ersten Tage schaute ich vorbei, nachdem ich Donuts gar nicht so schlecht finde. Nach zahlreichen US-Reisen und geprägt von der Kultur von Homer Simpson stellte ich mich mit jungem Volk in die Schlange und wählte einen Sixpack Donuts für 7,99 Euro – alles Schoko bitte. Die Gegend Ostbahnhof ist nicht die beste Adresse und vor dem Bahnhof schrien sich gerade ein paar Alkoholiker an. Also hatte ich beim Schlangestehen wenigstens etwas Unterhaltung. Mal sehen, ob es bei den weiteren Filialen in München, unter anderem am Hauptbahnhof auch so assimäßig zugeht.

Dennoch die Bedienung war freundlich und ich konnte trotz Hektik meine Donuts auswählen. Normalerweise nehme ich in den USA noch einen Kaffee mit dazu, aber in München verzichtete ich aus Zeitgründen auf das Gebräu.

Vor der Filiale kam gleich der große Donut-Test: Karton aufgemacht und reingebissen. Schmeckt – auch meinen Kindern hat es geschmeckt und da wir nicht sechs Donaus auf einmal verdrücken wollten, besuchten wir die Ehefrau an ihrem Arbeitsplatz und gaben ihr auch einen Donut ab.

Schön war der Hype in den sozialen Netzwerken zu beobachten. Auf Facebook überschlugen sich die Kommentare zum süßen Gepäck. Damit hat München einen Fast Food-Laden mehr und ich werde ab und zu am Ostbahnhof bei Dunkin‘ Donuts vorbeischauen. Das Teil hat ja 24 Stunden rund um die Uhr geöffnet. Eine wirkliche kulinarische Errungenschaft ist es nicht und wieder wird eine bayerischer Bäcker aufschreien. In Deutschland gibt es insgesamt 46 Dunkin‘ Donuts-Läden und endlich hat München auch einen.

Schmeckt, obwohl die Gegend seltsam ist.

Schmeckt, obwohl die Gegend seltsam ist.

Neujahr: Erinnerungen an Hank Williams und Townes Van Zand

1. Januar 2012

Neujahr bedeutet für mich auch immer Erinnerungen an Verstorbene. Private Verluste ebenso wie öffentliche Verluste. Öffentlich möchte ich an zwei Personen erinnern, die lange verstorben sind, aber in meiner musikalischen Welt immer in Erinnerung bleiben: Hank Williams und Townes Van Zandt. Beides waren starke Trinker, aber beides waren vor allem starke Ausnahmemusiker.

Country-Musik und auch modere Rockmusik wäre ohne Hank Williams nicht vorstellbar. Seine eingängigen Songs prägten die Musik. Kaum jemand, der sich ernsthaft für amerikanische Musik interessiert, der den Lovesick Blues nicht kennt, der nicht beim Long Gone Lonesome Blues mitlitt oder bei Weary Blues from Waitin den Blues fühlt. Bezeichnend ist sicher sein Titel I’ll Never Get Out of This World Alive – hier war der Song Programm. Hank Williams war einer der ersten Punks, der sich nicht an Konventionen hielt . Klar, er war hemmungsloser Alkoholiker und zudem Morphiumsüchtig, er wurde aus dem Mekka der Country-Musik, der Grand Ole Opry, wegen Suff ausgeschlossen, seine Ehe mit Miss Audrey scheiterte tragisch. Aber Hank machte weiter bis zur Nacht am 1. Januar 1963. Auf dem Weg zu einem Konzert wurde der 29jährige Tod in seinem Wagen aufgefunden. Herzinfarkt war die offizielle Todesursache. Als nächstes kaufe ich mir wohl diese neugefundenen Aufnahmen von Hiram „Hank“ King Williams: The Unreleased Recordings

Für mich kam in der verlogenen Countrymusik lange nichts mehr. Erst Johnny Cash war wieder einer der ganzen Großen in diesem Business.

Townes Van Zandt war eher ein Insidertipp. Der depressive und alkoholkranke Musiker schrieb hervorragende Lieder, die anderen versilberten. Van Zandt steht in der typischen Singer-Songwriter-Tradition. Dabei orientierte er sich klar an seinen Vorbildern Hank Williams und den frühen Dylan. Wobei sich Dylan immer wieder revanchierte und den Van Zandt-Song Pancho & Lefty live darbot. Townes Van Zandt war authenisch, seine Aufnahmen waren ehrlich, wobei er wohl privat ein schwieriger Mensch gewesen sein muss. Sein Ausspruch: „There are only two kinds of music: There’s the blues, and there’s Zip-A-Dee-Doo-Dah“ beschreibt ihn eigentlich ganz gut und dem gilt es nichts mehr hinzuzufügen. Der Musiker starb mit 52 Jahren im Jahr 1997. Mein Anspieltipp ist das großartige: Live at the Old Quarter,Houston