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Foto-Dubletten und Foto-Fails werden behalten

5. Juni 2024

Eine alte Regel der Pressefotografie lautete: „Das billigste am Fotografieren ist der Film.“ Diese Zeiten sind natürlich vorbei und Speicher kostet weniger als der analoge Film von damals. Das bedeutet, ich habe zig Bilder von einem Motiv auf meinem Kameraspeicher, oft kaum von einander zu unterscheiden. Ich nutze am iPhone die App Photoscope, um Dubletten herauszufiltern, aber wie sieht es bei den anderen Leuten aus?

Im Grunde ist das ein schönes Datenmaterial für ein Fotoseminar, dass ich im August durchführen werde. Mal sehen, wieviele Teilnehmer mehrere Fotos vom gleichen Motiv machen und die unbrauchbaren nicht löschen. Übrigens, bei mir wandern die Katzenbilder meiner beiden Kater nur ganz schwer in den digitalen Papierkorb.

Die Jagd nach dem perfekten Porträtfoto führt dazu, dass die Handys der Deutschen voll mit ungenutzten und unerwünschten Bildern sind. 72 % der Bundesbürger machen regelmäßig mehrere Aufnahmen, bevor sie sich für ein Foto eines geliebten Menschen entscheiden. Somit haben die Deutschen im Durchschnitt 396 misslungene Bilder auf ihrem Handy gespeichert, 17 % sogar mehr als 400. Das sind die Ergebnisse einer Befragung von HONOR, ein Anbieter smarter Technologien, unter 2.000 Deutschen.

Frauen haben deutlich mehr missglückte Fotos auf ihrem Handy, im Durchschnitt 477 unbrauchbare Bilder, verglichen mit Männern, die in der Regel 320 gespeichert haben. Auch das Alter spielt eine Rolle: Die Generation Z hat mit 587 die meisten unbrauchbaren Aufnahmen auf ihren Smartphones, während die 35- bis 45-Jährigen bescheidenere 257 Fotos ungenutzt lassen.

Auf Regionen heruntergebrochen, kommen die Baden-Württemberger im Schnitt auf 484 Foto-Missgeschicke, gefolgt von Hessen (469) und Hamburg (462). Düsseldorf ist mit über 500 missratenen Aufnahmen auf dem durchschnittlichen Handy die deutsche Hauptstadt der Foto-Fails.

Eigentlich Standard: Porträtfotos
Die Studie zeigt auch: Einem Viertel der Deutschen zwischen 18 und 45 Jahren ist es peinlich, wenn jemand zu lange braucht, um ein gutes Foto von ihnen zu machen. Und 23 % sind frustriert, wenn die Fotokünste ihres Freundes oder Verwandten nicht auf der Höhe der Zeit sind.

Fotokünste und die Partnerwahl
Fotografische Fähigkeiten sind auch etwas, worauf Menschen bei einem potenziellen Partner achten. Mehr als ein Drittel (34 %) gibt an, dass sie sich besonders fühlen, wenn jemand ein Bild von ihnen machen möchte, und jeder Zehnte gesteht, dass er sich eher mit jemandem verabreden würde, der gut fotografieren kann. Komisch, ich durfte mehr fotografieren, aber weniger verabreden, aber egal.

Dann gibt es den Typ beleidigte Leberwurst. Umgekehrt ist es für eine Minderheit der Befragten sogar ein Grund für die Trennung: 7 % gaben zu, wegen eines Fotos nicht mehr mit jemandem zu sprechen. 5 % haben sogar schon eine Beziehung beendet, weil ihnen eine Aufnahme von ihnen nicht gefallen hat. 11 % hatten einen Streit mit jemandem wegen eines Bildes, das sie nicht mochten.

Das perfekte Porträt
Die Studie hat darüber hinaus ergeben, dass sich fast die Hälfte der Deutschen (45 %) unter Druck gesetzt fühlt, ein gutes Foto zu machen, wenn sie jemanden fotografieren soll. Mehr als ein Drittel (36 %) räumt ein, dass sie nicht wissen, wie man ein gutes Porträtfoto macht. Das Porträtfoto wird natürlich in meinem Fotokurs theoretisch und praktisch eingeübt.

Trotz des Drucks, ein perfektes Bild zu machen, gaben 62 % der Befragten an, dass sie sich gut fühlen, wenn ihnen Porträtfotos gelingen. 35 % der Studienteilnehmer sind der Meinung, dass ein gutes Porträtfoto mehr über eine Person verrät, und fast die Hälfte (49 %) findet es gut, wenn ein Bild die Persönlichkeit einer Person einfängt.