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Lenbachhaus München: Meta-mentary Ausstellung Cao Fei

15. April 2024

Mit digitaler Kunst tun sich Leute oft schwer und der Bruch nach der Ausstellung von Wilhelm Turner jetzt zur chinesischen Post-Digitalkünstlerin Cao Fei im Kunstbau des Lenbachhauses München könnte nicht größer sein. Die Traditionalisten werden den Kopf schütteln und nichts verstehen, die progressiven Besucher werden Cao Fei feiern und sich gegenseitig überbieten – und einigen wird es wie immer egal sein. Kunst proviziert, regt an und schaff Raum für Diskussionen.

Ich war bei der Vernissage dabei, lauschte den Reden von Direktor Matthias Mühling und dem Stadtrat Florian Roth und hörte genau zu, wie Kuratorin Eva Huttenlauch die Post-Digitalkünstlerin beschrieb, die bereits eine erfolgreiche Kunstkarriere hinter sich hat.

Die Chinesin Cao Fei zählt zu den innovativsten Künstlern ihres Landes. In ihrem multimedialen Werk untersucht sie, wie Urbanität und Technologie ihr Land verändern. Im Lenbachhaus München gibt es bis 8. September 2024 die Ausstellung Meta-mentary ihrer Werke. Cao Fei gilt international als eine der wichtigen Vertreterinnen post-digitaler Kunst. Der Begriff des Post-Digitalen existiert seit Anfang der 2000er Jahre und benennt eine Kunst, deren Thema und wesentlicher Bestandteil die digitale Durchdringung unseres Alltags ist. Kunst wird aus dem Digitalen heraus gedacht und eignet sich dessen Strukturen und Charakteristika an.

In ihren Videos, Fotografien und Installationen entwirft Fei virtuelle Utopien und erkundet das Lebensgefühl einer Jugend- und Subkultur in Zeiten des rapiden Wandels. In der internationalen Kunstwelt ist das Werk der Künstlerin hoch angesehen; Das MoMA PS1 in New York widmete ihr eine groß angelegte Retrospektive. Nur in China will man Cao Fei nicht zeigen.

Vielleicht habe ich Cao Fei in den 2000er Jahren bei Second Life gesehen, als ich selbst dort umher gewandert bin. Erinnern kann ich mich an ihre Stadtgestaltungen in der virtuellen Welt allerdings nicht mehr. Meine und ihre aktive Zeit bei Second Life liegt dann doch weit zurück im silikonzeitalter.
Cao Fei, geboren 1978 in Guangzhou/China lebt und arbeitet in Beijing. In ihren Filmen, Fotos und begehbaren Multimedia-Installationen beschäftigt sie sich mit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen unserer Zeit.

Digitalisierung, Globalisierung, die Veränderung urbaner und vorstädtischer Strukturen und damit unserer Lebensräume sind Kern ihrer künstlerischen Arbeit. Ihre Fragen zielen auf die Art und Weise, wie wir Menschen leben, wie wir auf die Entwicklungen um uns herum reagieren und uns daran anpassen oder sie aktiv in unser Leben einbeziehen.

Für ihre Werke hält sich Cao Fei mitunter selbst mittels ihres Avatars China Tracy in der virtuellen Welt auf und dokumentiert ihre Wahrnehmung digitaler Realitäten in individueller Bildsprache und unverwechselbaren künstlerischen Räumen. Erfindung und Realität, Fantastisches und Dokumentiertes, Digitales und Menschliches verbinden sich zu surreal-dystopischen Bildern und origineller Ästhetik und werden für das Publikum erfahrbar.

Ich hab mir die Ausstellung rund zwei Stunden angeschaut und die 16 Stationen im Kunstbau besucht. Ich habe nicht alles verstanden, über viel mich amüsiert (wie Hähne auf Staubsaugroboter), mich selbst erkannt in so manchen digitalen Arbeiten und bin hoch motiviert aus der Ausstellung nach Hause gefahren. Ich werde nochmals vorbeikommen und mir mit weniger Trubel die eine oder andere Sache nochmals anschauen und mich hineinversetzen.

Auf jeden Fall nach dem Provokateur Turner nun die Provokateurin Cia Fei und ein bisschen Unruhe bringt Leben in den Kunstbetrieb. Also ein, zwei Stunden Zeit nehmen und durch den Kunstbau am Lenbachhaus flanieren.

Let´s go to Kandinsky, Zeit wirds

20. Januar 2009

kandinsky

In der Fahrt zur Arbeit saßen mir zwei Damen gegenüber, die die Kandinsky-Ausstellung in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus München besichten sollten. Sie freuten sich wie kleine Kinder. Meine Frau war auch schon in der Ausstellungen und von allen Seiten höre ich: Es lohnt sich.

Bis 22. Februar hat die Ausstellung geöffnet und man sollte sich sputen. Alle Gruppenführungen sind ausgebucht, aber man kann sich einen Audio-Guide ausleihen. Aber hier am besten seinen eignen bequemen Kopfhörer mitnehmen und den Ausführungen lauschen. Die Städtische Galerie im Lenbachhaus München, das Centre Georges Pompidou Paris und das Guggenheim Museum New York sind die drei Museen mit den weltweit größten Sammlungen an Werken Wassily Kandinskys. Gemeinsam zeigen nun diese Museen eine große Retrospektive über diesen herausragenden Vertreter der modernen Kunst. Wassily Kandinsky, 1866 in Moskau geboren und 1944 in Paris gestorben, ist einer der großen Erneuerer der Kunst des 20. Jahrhunderts und gilt als Begründer der abstrakten Malerei.

Ganz wichtig: Wer als Kulturmensch den „Blauen Reiter“ noch sehen will, sollte aufmerken. Während der Ausstellung ist die berühmte Sammlung des „Blauen Reiter“ im Lenbachhaus noch zu sehen, die ab Frühjahr 2009 wegen umfangreicher Bau- und Sanierungsmaßnahmen des Hauses bis 2012 nicht mehr ausgestellt werden kann. Mehr Infos gibt es hier