Hund ohne Kopf war Auslöser der Ausstellung Treue Freunde #bnmartdogs

Seit jeher ist der Hund treuer Freund und Begleiter des Menschen, doch die Beziehung ist nicht ungetrübt… Gerade in Kunst und Kulturgeschichte spiegelt sich das unauflösliche und meist positiv besetzte Verhältnis zum beliebtesten Haustier auf vielfältige Weise. Da passt es, dass das Bayerische Nationalmuseum zu einem Bloggerwalk geladen hat. Ich war dabei und habe einige Blogposts dazu verfasst. Heute der letzte in der Reihe. Der Grund für die Ausstellung war einer meiner Lieblingsschriftsteller: Thomas Mann.

der Hund ohne Kopf war Auslöser der Ausstellung.

der Hund ohne Kopf war Auslöser der Ausstellung.

Thomas Mann ist nicht nur der Autor der grandiosen Schinken wie Buddenbrooks oder Zauberberg, sondern er schuf auch viele kleinere Erzählungen. Eine davon ist die kleine Schrift Herr und Hund: Ein Idyll. Thomas Mann mochte Hunde. In München, im amerikanischen Exil und in der Schweiz gehörten sie zu seinen Hausgenossen. Der prominenteste Hund der Familie Mann war der Mischling Bauschan, der im März 1916 in Bad Tölz gekauft wurde. Im widmete Mann sogar den Aufsatz „Herr und Hund“. Bauschan wurde wegen einer Lungenentzündung im Januar 1920 eingeschläfert und dennoch verbrachte Thomas Mann mit Bauschan vier sehr enge Jahre. Bauschan begleitete Thomas Mann bei seinen Spaziergängen durch München, im Stadtviertel Herzogpark und entlang der Isar. Noch nie hatte ein Autor den eigenen Hund in dieser Form zum Inhalt einer Erzählung gemacht. Wie niemals zuvor integrierte Thomas Mann hier die Natur in sein dichterisches Weltbild. Er verfasste das Werk bereits 1918 und veröffentlichte es 1919 zum ersten Mal.

In der Ausstellung Treue Freunde wird am Eingang auf Bauschan eingegangen. Es gibt auch ein Foto von ihm – allerdings hatte der Fotograf den Kopf des Hundes am Bild abgeschritten. So wissen wir nicht, wie Bauschan aussah. Aber cool, dass ein Hund ohne Kopf Initiator einer Ausstellung im Bayerischen Nationalmuseum war.
Der Generaldirektor des Museums Dr. Frank Matthias Kammel gab mir ein aufschlussreiches Interview über die sehenswerte Ausstellung.

Das Bayerische Nationalmuseum geht der Allianz zwischen Hund und Mensch in einer umfassenden Ausstellung auf den Grund. Mehr als 200 Werke, darunter hochrangige Arbeiten der bildenden Kunst und spektakuläre Zeugnisse der Alltagskultur, führen das uralte wechselvolle Mensch-Tier-Verhältnis in seinen verschiedenen Facetten vor Augen.
Leihgaben aus internationalen Museen und Sammlungen sowie kaum bekannte Kunstwerke des Bayerischen Nationalmuseums eröffnen ein breites Spektrum von der Antike bis zur Gegenwart. Prominente Hundehalter wie die Queen, Sisi, David Bowie und Rudolph Moshammer sind ebenso vertreten wie Zeichnungen von Loriot und Rudi Hurzlmeier oder eine Pudel-Diamantbrosche von Grace Kelly.

Die Ausstellung umfasst zahlreiche Gattungen – von der ägyptischen Hunde-Mumie über mittelalterliche Altartafeln bis zum Hunderoboter. Die einzelnen Kapitel behandeln Themen wie Treue und Freundschaft, Dienstbarkeit, Statussymbole und Erotik, aber auch die Gefährlichkeit des Hundes. In allen Bereichen erzählt die Ausstellung auch etwas über den Menschen selbst und unsere Vorstellung von Menschlichkeit.

Dankbar bin ich meiner Bloggerkollegin Dr. Tanja Praske, die im Auftrag einen Bloggerwalk durch die Ausstellung organisierte. Hervorragend vorbereitet und durchgeführt, wie ich es von Tanja gewohnt bin. Und hier noch ein paar abschließende Eindrücke von der Ausstellung Treue Freunde – Hunde und Menschen, die noch bis 19. April 2020 im Bayerischen Nationalmuseum in München zu sehen ist.

 

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Eine Antwort to “Hund ohne Kopf war Auslöser der Ausstellung Treue Freunde #bnmartdogs”

  1. tanjapraske Says:

    Hi Matthias,

    klasse Interview mit Dr. Kammel – merci! Jetzt weiß ich schon gar nicht mehr, der wievielte Blogpost das von dir ist – bin etwas sprachlos!

    Danke für die sehr verschiedenen Facetten auf die Ausstellung des Bayerischen Nationalmuseums!

    Herzlich,
    Tanja (Kultur-Museum-Talk)

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