Social Media: Apple pingt und macht Kasse

Apple macht es geschickt – wieder einmal. Was früher beim Mac der Finder war, ist heute für alle iTunes. Und in dieser Schaltzentrale installiert Apple sein neues Soziales Netzwerk Ping. Bisher ist es nur ein Netzwerk in dem User sich gegenseitig Musik empfehlen können. Auf den ersten Blick: Auf den zweiten ist es eine geniale Idee, um Leute miteinander zu vernetzen und um enorm viel Geld zu verdienen. Schließlich ist Apple im Besitz von Millionen von Kreditkartennummern – und die Musik ist nur ein Klick entfernt. Facebook verdient auch viel Geld, aber nicht so leicht die Apple.

Einen Tag nach der wegweisenden Apple iPod-Pressekonferenz 2010 habe ich mir das neue iTunes 10 geladen. Optisch etwas reduziert – aber schon das Logo ist wegweisend: Die CD in iTunes wurde gestrichen und es gibt nur noch eine Note. Wer braucht denn noch eine CD? Richtig – keiner mehr. Das Teil ist überholt wie die Diskette.

Unter Store findet sich das neue Icon Ping. Microsoft wird mit seinem Bing kotzen. Und für Plattformen wie Last.fm wird die Luft dünner. Und für MySpace ist es der Tod. Der Anmeldevorgang bei Ping ist innerhalb weniger Sekunden möglich. Wer eine Apple-ID hat, gehört zur Familie, wobei es mir nicht gelang, am ersten Tag ein Foto von mir auf Ping hochzuladen. Da war der Server wahrscheinlich zu viel mit Anmeldungen beschäftigt.

Anschließend kann man wie in allen anderen Sozialen Netzwerken auch Freunde folgen und man wird von ihnen verfolgt. Die Wahl der Musik geschieht über den iTunes Store. Habe ich ein Album ausgewählt, kann ich das Posten und mit einem Kommentar versehen. Meine Follower sehen meine Wahl und meine Kommentare und können das Album kaufen (freilich über iTunes im appleschen Sinne). Interessant ist aber auch der soziale Aspekt. Das hat Steve Jobs und seinen Ingenieure richtig erkannt. Es macht einfach unheimlich Spaß über Musik zu reden. Ich habe als Jugendlicher stundenlang damit verbracht mit meinen Kumpels über Musik zu diskutieren. Was war die beste Platte? Was das beste Konzert? Spielte nicht der bei der und der Band? Musik bietet Stoff für unendliche Diskussionen. Heute ist Musik weiterhin wichtig in meinen Leben.

Noch ist Ping ein geschlossenes Netzwerk. Ping.fm kann (noch) nicht darauf zugreifen. Facebook ist noch außen vor. Doch ich denke, Steve wird die Benutzerschnittstellen öffnen und dann begint die Vernetzung der Netzwerke. Und Ping wird weiter gehen. Diskussionen über Spiele, über Filme, über TV-Shows werden die Folge sein. Und Apple wird kräftig mitverdienen. Da bin ich mir sicher.

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3 Antworten to “Social Media: Apple pingt und macht Kasse”

  1. Avatar von Julian Julian Says:

    Schöner Text, nur: Wieso war der Finder früher das, was heute iTunes ist? Das sehe ich nicht ganz so – oder ich weiß nicht sicher, was genau Du damit meinst.

  2. Avatar von redaktion42 redaktion42 Says:

    Vielleicht habe ich mich unglücklich ausgedrückt. Früher war der Finder die zentrale Anlaufstelle in einem Mac. das ist heute nicht mehr so. Ich denke, diese Rolle wird zunehmend von iTunes eingenommen. Ohne iTunes geht nix mehr. Es ist die Schaltzentrale meines digitalen Hubs geworden.

  3. Avatar von redaktion42 redaktion42 Says:

    Apple veröffentlichte folgende PM:
    Mehr als 1 Million Anwender von Ping in den ersten 48 Stunden
     
    SAN FRANCISCO, Kalifornien – 3. September 2010 – Apple hat heute bekannt gegeben, dass in weniger als 48 Stunden seit Markteinführung am Mittwoch über eine Million Nutzer zu Ping beigetreten sind. Ping ist das neue auf Musik fokussierte soziale Netzwerk von Apple, mit dem man Lieblingskünstlern und Freunden folgen sowie entdecken kann über welche Musik sie sprechen und welche Musik sie sich anhören und herunterladen.
     
    „Ein Drittel aller Nutzer, die iTunes 10 heruntergeladen haben sind Ping beigetreten“, sagt Eddie Cue, Vice President Internet Service von Apple. „Da in den nächsten Wochen mehr und mehr Anwender iTunes 10 herunterladen werden, erwarten wir ein kontinuierliches Wachstum der Mitglieder in Ping.“

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