Stativ im Bärentest

Wer den Eisbär vor der Kamera hat, sollte gutes Material haben.

Wer den Eisbär vor der Kamera hat, sollte gutes Material haben.

Bei den sommerlichen Temperaturen über Eisbären zu schreiben ist wohl etwas daneben, aber dennoch mache ich es. Als digitaler Journalist bin ich natürlich oft mit der Videokamera unterwegs und ich nutze als Ausrüstung (Stativ und Kopf) die Sachen von Manfrotto. Für den Semi-Pro-Bereich reicht die Ausrüstung aus, doch wenn die Produktion größer wird, dann ist wohl die Ausrüstumng von Sachler angebracht. Vor kurzem bin ich auf eine schöne Userstory gestoßen. Der Kameramann, Tierfilmer und Abenteurer Andreas Kieling drehte wochenlang auf Spitzbergen Eisbären in ihrer natürlichen Umgebung. Dabei gelangen ihm einmalige und außergewöhnliche Aufnahmen. Der Dreh der Dokumentation nördlich des Polarkreises stellte hohe Ansprüche an Mensch und Technik.

Andreas Kieling aus Deutschland ist Förster, Fotograf und Kameramann. Vor allem aber ist er eines: Abenteurer. Fasziniert von Tieren, reist er an die entlegensten Orte der Welt, um bedrohte Arten aufzuspüren. Seine Auftraggeber, wie der National Geographic Channel, BBC, ARD oder ZDF, danken es ihm, denn Andreas Kieling ist mit seiner Kamera immer ganz nah dran. Er ist schon zusammen mit einem Grizzlybären getaucht und hat als Erster Eisbären bei der Paarung gefilmt. „Die Eisbären haben mir ganz wesentlich dabei geholfen, mich als Tierfilmer zu etablieren. Ich bekam Szenen vor die Kamera, wie sie bis dato noch nie gedreht geworden waren, zum Beispiel Interaktionen zwischen Schlittenhunden und Eisbären. Eisbären, die im Eiswasser schwimmen, die Eisdecke durchbrechen und auftauchen. Die Redakteure waren schwer beeindruckt, als sie das Material sahen, so Andreas Kieling.

Der Dokumentarfilmer liefert lebendige Bilder, die eine besondere Geschichte erzählen. Ein Gefühl für draußen und der unbedingte Wille, sich den Tieren anzunähern – was mitunter Monate in Anspruch nimmt – sind entscheidende Eigenschaften von Andreas Kieling. Immer auf der Suche nach neuen Perspektiven für die Zuschauer fängt er außergewöhnliche Szenen ein, die überraschen und mitreißen. Beim Dreh an abgelegenen Orten muss er sich auf seine Ausrüstung zu 100 Prozent verlassen können: „In der Wildnis kann ich mir keinen Ausfall leisten. Es gibt mir Sicherheit, wenn ich weiß, auf das Equipment ist Verlass. Ob die Tiere mitspielen, ist ein anderes Thema, meint der Naturfilmer. Sein Handwerkszeug darf auch nicht zu viel wiegen: „Ich muss Gewicht sparen, also ein kompaktes Stativ und eine kleine Kamera einpacken – sonst komme ich gar nicht auf den Berg, wo der Gorilla zu Hause ist. Das Speedlock Stativ von Sachtler ist super: schnell drehfertig und sehr präzise. Alles in allem trage ich ungefähr 35 Kilo.“

Andreas Kieling ist ein harter Brocken und Kameramann.

Andreas Kieling ist ein harter Brocken und Kameramann.

Andreas Kieling ist bei den meisten seiner Expeditionen mit einem nur dreiköpfigen Team unterwegs – einem zweiten Kameramann, der ihn selbst beim Filmen der Tiere aufnimmt und einem Crewmitglied für den Ton. „Ich möchte das Interesse für die Natur wecken, den Zuschauer an die Hand nehmen und dafür interessieren, dass sie schützenswert ist“, erklärt der Kameramann seine Motivation. Für seine Dokumentationen arbeitet er unter Extrembedingungen, Sandstürme, Raureif, starke Hitze oder klirrende Kälte sind keine Seltenheit. „Sachtler Köpfe sind sehr robust, auch in extremen Temperaturbereichen. Bei Minus 52 Grad Celsius ist der Mensch am Limit.“ Respekt an Andreas Kieling, aber bei Minus 52 Grad Celsius kann mir der Eisbär gestohlen bleiben.

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2 Antworten to “Stativ im Bärentest”

  1. Avatar von Franz Neumeier Franz Neumeier Says:

    Minus 52 Grad wäre mir auch deutlich zu kalt, obwohl eine Begegnung mit einem Eisbären (auf Distanz!) schon zu meinen Lebensträumen zählt …

    Aber eines kann ich nur unterstreichen: Wer an der Ausrüstung spart, quält sich unnötig. Man redet sich gerne ein, dass es das 250-Euro-Objektiv mit Lichtstärke 3,5-5,6 auch tut – aber das 700-Euro-Ding mit 2,8 macht halt einen gewaltigen Unterschied und die Bilder sind hinterher zuverlässig gut statt nur Glücksspiel. Gerade wenn man viel in Situationen fotografiert, die nicht reproduzierbar sind, ist gute Ausrüstung alles.

    Beispiel von mir selbst: Ich habe in (relativ dunklen) Innenräumen von Kreuzfahrttschiffen lange mit einem 3,5-5,6 Weitwinkelzoom fotografiert – das Ergebnis waren oft verwackelte und vor allem kissenverzerrte Bilder, die nur mit sehr zeitintensiver Nachbearbeitung verwendbar waren. Seit ich ein (fast dreimal so teures) 2,8er-Objektiv mit Bildstabilisator einsetze, gehen selbst Aufnahmen mit 1/15 noch aus der Hand und ich habe kaum noch Verzerrungen. Gesparte Zeit pro Online-Bildergalerie: 1-2 Tage bei der Nachbearbeitung. Das neue Objektiv hat sich schon nach ein oder zwei Fotosessions rentiert.

    Ob’s gleich ein Stativ für 800 Euro sein muss, hängt aber natürlich vom Einsatzzweck ab. Für reine Hobby-Aufnahmen ist eine solche Investition wohl etwas übertrieben 😉

  2. Sony VCT-R640 Stativ -Details und Test | TECH.de Says:

    […] Stativ im Bärentest « Redaktion42′s Weblog […]

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