Buchtipp: Digitale Notizen mit GoodNotes

Heute beginnt in Bayern wieder die Schule und einige Klassen sind so genannte Tablet-Klassen, was ich durchaus begrüße. In der Corona-Zeit haben meine Kinder auf die klassischen Schulhefte verzichtet und mit dem iPad gearbeitet. Siehe da, es hat tadellos funktioniert.

Aber in der Familie haben wir eine kleine Diskussion: GoodNotes oder Notability? Während die Tochter K2 des Hauses auf GoodNotes am iPad und Mac schwört, bin ich ein Freund von Notability am iPad und Mac. K2 hat während des Homeschooling sich für diese Software-Lösung entschieden und auf Paperhefte in der Schule vollkommen verzichtet.

Nun wollte ich GoodNotes auch mal testen und habe dazu vom mitp-Verlag das Buch Digitale Notizen mit GoodNotes von Andrea Rawanschad erhalten. Es ist das erste deutsche Buch zu GoodNotes 5 und erklärt alle Funktionen Schritt für Schritt für den praktischen und produktiven Einsatz auf 264 Seiten. Das sind ziemlich viele Seiten für eine Software, die K2 intuitiv und durch YouTube erlernt hat. Wer will denn schon Anleitungsbücher lesen, wenn es YouTube gibt, hat K2 gefragt.
Ich hab es trotzdem gemacht und habe mich aber nicht von Seite 1 bis Seite 264 durchgehangelt, sondern habe mir verschiedene Probleme überlegt und nach Lösungen in GoodNotes gesucht. Und siehe da: Andrea Rawanschad hat an vieles gedacht. Ihr Stil ist sachlich, nicht belehrend. Das Buch ist versehen mit zahlreichen Abbildungen, die die Lehrinhalte besser im Kopf verankern. Und ich habe das iPad neben das Buch gelegt und nachgeklickt.

Grundsätzlich ist das Buch mit Grafiken und Skizzen gut illustriert. Manches Mal ist allerdings zu viel auf einer Seite – da hätte mir ein Wechsel von Text und Grafik besser gefallen. Auch die Empfehlungen mit Linienstärken und Vorlagen aus dem Netz sind sehr praxisnah. Das Buch eignet sich als Nachschlagewerk und muss nicht von vorne bis hinten gelesen werden.

Aber teilweise ist das Buch Digitale Notizen mit GoodNotes mit unnötig Content aufgebläht. Die Diskussion, welches iPad der Leser braucht und wo die jeweiligen Vor- und Nachteile sind, hätte man sich sparen können. In der Regel habe ich ein iPad und kaufe dann die Anwendung – und nicht andersherum. Auch die Diskussion digitale Welt vs Papierwelt ist unnötig, denn wenn ich GoodNotes und Co nutzen will, dann habe ich mich schon längst für eine der Welten entschieden. Da frage ich mich schon als Leser, für wen ist dieses Buch eigentlich geschrieben?

Wirklich fehlen tat mir die Diskussion um die Cloud. Wenn GoodNotes konsequent genutzt wird, wie im Schulalltag von K2, dann kommt eine Menge an Fotos, Zeichnungen usw in GoodNotes hinein. Da reicht der klassische Speicher von Apple in der synchronisierten iCloud nicht aus. Gibt es andere Möglichkeiten der Cloud-Synchronisation oder Tipps in dieser Richtung? Bei einer zweiten Auflage heißt es für mich: Abspecken des geschwätzigen Contents und mehr Nutzwert für die Praxis im Schul- und Arbeitsalltag.
Kleine Anmerkung zum Layout durch den Verlag. Es geht in diesen Bücher um Struktur und Übersichtlichkeit – also genau das Gegenteil, was die Rückseite des Buches darstellt. Typografischer Wildwuchs, der nicht gerade zum Lesen einlädt, sondern eher nach Schweinebauch-Anzeige aussieht.

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