Warum ich mir das neue MacBook in Gold leisten werde und Apple einfach visionär ist

Als ich meinem näheren Umfeld mitteilte, dass ich mich für ein neues MacBook in Gold interessiere, brach ein Sturm der Entrüstung und Verwunderung auf mich nieder. Wie könne ich nur als Technikexperte so ein Gerät kaufen? Nur einen Anschluss? Nur so wenig Speicher? Nur einen Standardprozessor? Und noch dazu in Gold, was sei denn das für eine Farbe? „Und übrigens gehe Apple sowieso bald den Bach runter“, so und ähnlich waren die Aussagen. Dann kam noch das zugegeben witzige Fake-Video mit dem spanischen Apple-Ingenieur – Fans erinnern sich.

Bildschirmfoto 2015-04-01 um 15.22.14„Haltet doch einfach den Mund“, lautet meine Antwort. Natürlich gibt es schnellere, leistungsfähigere und auch preiswertere Rechner als das neue MacBook in Gold. Apple spricht mit diesem Gerät eine Zielgruppe an, die sich bisher nur am Rande für Computer, IT und Technikgedöns interessierte. Es gibt Leute, die sich mit schönen Dingen umgeben wollen und für die ist dieses Gerät wunderbar geeignet. Es sind nicht technikbegeisterte Freaks, die Ghz-Zahlen, RAM-Riegel oder HD-Größen wie eine Monstranz vor sich vor tragen und sich darüber definieren.
Es ist wie in meiner Jugend, als ich von meinen sauer ersparten Taschengeld und Konfirmationsgeld endlich meine erste eigene Stereoanlage kaufen konnte. Ich war so stolz. Da kam so einer diese HiFi-Freaks daher und erklärte mir, welchen Mist ich mir da kaufen würde. Die Boxen seien so lala, der Tonabnehmer müsse besser sein, die Kabel hätten einen zu hohen Widerstand und mein Verstärker ginge ja gar nicht. Dabei wollte ich doch einfach nur Musik hören und keine Konzertsaalatmosphäre in meinem Jugendzimmer haben.

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Heute arbeite ich viel mit Kunden, die auch keine Technikfreaks sind. Sie wollen Technik um sich haben, die funktioniert und leicht zu bedienen ist und sie soll schön aussehen. Und das tun die Apple Geräte. Und die Preisdiskussion führe ich schon lange nicht mehr – mit Windows-Anhängern sowieso schon mal nicht. Viele meiner Kunden kommen aus dem Beauty-Umfeld. Die waren über die Haptik und Farben der neueren iPhone-Generationen begeistert. Ich habe es gemerkt, als ich mir ein iPhone 5s und später in iPhone 6plus in Gold zulegte. Den Leuten gefiel es. Beim iPad Air 2 war es übrigens genauso.
Bei der Bestellung werde ich mich an meinen Füller erinnern. Ich schreibe gerne mit Füller und habe auch ein paar Füller meines Vaters im Einsatz. Und ich habe mir einen Montblanc-Füller nach Jahren endlich gekauft. Es war eine seltene Sonderediton nach meinem Lieblingsdichter. Als nächstes will ich mir auch eine Hitchcock-Variante zulegen. Und natürlich kann ich auch mit dem Werbekugelschreiber schreiben, den ich beim jüngsten Hotelaufenthalt vom Nachtkästchen mitgenommen habe. Auch dieser Kugelschreiber kann schreiben, hat aber irgendwie nicht das Luxusgefühl. Gleiches lässt sich bei meinen Jackets, Schuhen oder Hemden schreiben. Und daher bestelle ich mir das MacBook in Gold – basta.
Zur Beruhigung der Technikfraktion: Ich habe ein aktuelles MacBook Pro und einen Mac Pro, um anfallendene Renderings und Videoschnittorgien bewältigen zu können. Aber aus oben genannten Gründen werde ich mir ein neues MacBook zulegen. Und jetzt könnt ihr weitermeckern.

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Eine Antwort to “Warum ich mir das neue MacBook in Gold leisten werde und Apple einfach visionär ist”

  1. Peter Says:

    Hugh, der Häuptling hat gesprochen. Schöner Rant und absolut zutreffend! Es macht einen Riesenspaß mit diesen Apple-Luxusteilen zu arbeiten, es ist einfach smart. Und soo schlecht sind die technischen Daten des Goldbooks auch nicht 🙂

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