Bitte zahlen, Apple! – Wenn Apple zur Bank wird

Jetzt ist es eingetreten: IT-Unternehmen mausern sich immer mehr zur Bank und machen deren Geschäft streitig. Apple hat es in den USA vorgemacht und es werden sicherlich andere folgen. Damit tritt das ein, was ich in meinen Bargeld-Seminaren vorausgedacht habe.

Wir erinnern uns: Der Start war das Zahlungssystem Apple Pay im Jahr 2014 in den USA. Lange haben sich deutsche Geldinstitute dagegen gewehrt und auf eigene Lösungen gesetzt, vergeblich. Ich erinnere mich an ein Streitgespräch mit meinem Sparkassenverkäufer (-berater will ich nicht sagen). Apple müsse sich der Sparkasse öffnen, meinte er damals. Träum weiter Junge. Die Forderung der Kunden war so groß, dass die Banken nachgeben mussten. Ab 2018 war das System auch in Deutschland und in 60 weiteren Ländern verfügbar. Für mich gehört Apple Pay inzwischen zu meinen wichtigsten mobilen Zahlungsdienstleistungen.

Dann kam im Jahre 2019 – allerdings nur in den USA – die Apple Kreditkarte. Silber, edel im Ausstehen – nur der Name des Karteninhabers und der angebissene Apfel. Neidisch schau ich auf diese Karte und hoffe, dass sie neben Master- und Visacard irgendwann bei mir im Geldbeutel steckt. Mir gefällt als Apple Fan-Boy einfach das Marketing.

Und jetzt legt Apple noch eine Schippe drauf. Es gibt ein Tagesgeldkonto – ohne Gebühren, ohne Vorgaben zur Einzahlung. Also Apple macht auf Bank. Das maximale Guthaben für ein Konto ist auf 250.000 Dollar begrenzt. Dafür gibt es vom reichsten Unternehmen der Welt in Kombination mit Goldman Sachs einen Zinssatz von 4,15 Prozent. Das ist mehr als andere US-Banken. Goldman Sachs selbst bietet seinen Kunden 3,75 Prozent.
Ich bin sehr gespannt, wann Google und Co diesen Weg folgen werden. Erste Schritte sind ja bereits getan und vor allem bin ich gespannt, wie bisherige Banken und Geldinstitute darauf reagieren werden. Ich denke nur an das nächste Gespräch mit meinem Sparkassenverkäufer.

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Eine Antwort to “Bitte zahlen, Apple! – Wenn Apple zur Bank wird”

  1. Josef Says:

    Speziell von Sparkassen kann ich auch nur abraten. Mir wurde ein fürchterlich schlechtes Kreditangebot beim Hausbau gemacht. Als ich auf die wesentlich besseren Angebote der Konkurrenz hingewiesen habe, hieß es, nicht der Zins sei bei einem Kredit entscheidend, sondern der gute Kontakt zum Bankverkäufer. Das ich nicht lache. Ich bin zur Konkurrenz.
    Beim Thema Zahlung mit Handy irritiert mich immer, dass es tatsächlich noch Händler gibt, die sich Debit-Karten verweigern.

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