Wieder einmal den Anschluss an die Zukunft verpasst hat der Tourismus in München. Vor kurzem besuche ich einmal wieder die Frauenkirche in München. Dort waren etliche Touristen aus aller Welt anzutreffen, die etwas über den sakralen Bau erfahren wollten. Und alle hatten sie ein Smartphone dabei.
Am Eingang der Frauenkirche entdeckte ich einen Hinweis, dass es einen Kunstführer für die Frauenkirche gibt. Man könne sich die entsprechende App bei iTunes laden. Kostenpreis 3,99 Euro. Nicht gerade ein Schnäppchen, tut aber auch nicht weh. Aber wo ist der QR-Code für die App? Soll ich jetzt im Gotteshaus stehen und in iTunes suchen, bis ich den Kunstführer gefunden habe? Was ist denn das Problem, einen QR-Code aufs Plakat zu drucken, Link dahinter und zack habe ich die entsprechende App geladen? Das kann doch wirklich nicht so schwer sein, oder? In der Frauenkirche ist übrigens volle LTE-Geschwindigkeit, so dass das Laden auch kein Problem darstellt.
Auf der Rückseite des Plakats wird ausführlich mit vielen Schaubildern erklärt, wie man eine App aus dem Store lädt. Für wie doof halten die eigentlich die User? Wer einmal eine App geladen hat, der weiß, wie so etwas geht.
Es handelt sich um die App von artguide. Beim Kauf stelle ich fest, dass der Führer der Frauenkirche nicht wie auf dem Plakat angegeben 3,99 Euro kostet, sondern 3,59 Euro und das auch schon seit längerem. Also ist das Plakat wohl hoffnungslos veraltet. Wahrscheinlich stammt es noch aus dem Jahre 2011 als artguide mit dem Innovationspreis „Sprungbrett 2011“ ausgezeichnet wurde. Mir ist es als iOS-Fan ja egal, aber gibt es den artguide eigentlich auch für Android?
Eine schöne Anregung wäre es, wenn man für die Touristen im München einen Reiseführer in Englisch anbietet. Deutsch ist eine schöne Sprache, aber die ausländischen Besucher der Frauenkirche können nicht alle kunstgeschichtlichen Feinheiten in Deutsch verstehen. Ja, wir haben mal wieder den Anschluss verpasst.
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4. Februar 2013 um 10:57 |
Auf dem letzten Bild sieht man die Frauenkirche als Tastmodell für Blinde.
Laptop und Lederhosen funktioniert hier wohl doch nicht so toll. 😉
5. Februar 2013 um 9:32 |
Lieber Herr Lange, da haben Sie mit Ihrer Kritik natürlich völlig recht. Ein QR-Code zu m.artguide.de gibt es längst und eine Erklärung für den Download war nie notwendig. Zu Ihrer Beruhigiung kann ich sagen, dass immer mehr Artguide-Kunden mit dem QR-Code auch werben und auch zum richtigen Preis. 🙂 Und natürlich gitb es seit Anfang diesen Jahres auch eine Android Version: http://www.artguide.de. Beste Grüße, Holger Simon
5. Februar 2013 um 9:35 |
Lieber Herr Simon – das ist fein. Bitte unbedingt ein neues Plakat in die Frauenkirche aufstellen. Es laufen so viele Leute durch das Gebäude und es wäre DIE Chance für Marketing.
7. Februar 2013 um 10:10 |
Es gibt auch die Möglichkeit, die Inhalte direkt hinter den QR-Code zu legen anstatt auf eine App zu verweisen, die in der Produktion oft teuer ist, vor allem, wenn sie für mehrere Stores verfügbar sein soll. Auch mehrsprachige Inhalte sind hinter QR-Codes möglich, auf jeden Fall sollten die Seiten mobil optimiert sein.