Am 24. Dezember ist Weihnachten. Das verwundert niemanden. Schon seit Ende Oktober sind in den Supermärkten die entsprechenden Schokoderivate anzutreffen. Aber ich kann eine Formulierung nicht mehr hören: Weihnachtsmann.
Sagt mal, wo sind wir denn? Der Typ heißt Nikolaus und nicht Weihnachtsmann. Erinnert ihr euch noch an den Gerhard Polt mit seinem Nikolausi. Recht hat der Polt. Nix Osterhasi, Nikolausi.
Da kommt mir eine gemeinsame Pressemitteilung des Bonifatiuswerks und der katholischen Jugend gerade recht. Sie fordern eine weihnachtsfreie Zone und das mit Recht.
Der Weihnachtsmann sei eine Kunstfigur und eine Erfindung der Werbung. Sie soll Handel ankurbeln und Umsatz steigern. Der Nikolaus dagegen ist ein Heiliger, Nothelfer und Schutzpatron der Kinder. Dazu gibt es auch eine nette Website weihnachtsmannfreie-zone.
Ich will hier keine weltanschauliche Diskussion vom Zaun brechen, aber hiermit stelle ich klar: Der Weihnachtsmann ist ein dummes Zeug. Auch wer sich nicht zur Amtskirche bekennt, sollte zumindest vor der christlichen Tradition Respekt haben. Und da gibt es schließlich nur den Nikolaus.
Schlagwörter: Amtskirche, Bonifatiuswerk, Gerhard Polt, Handel, katholische Jugend, Kunstfigur, Nikolaus, Nikolausi, Polt, Respekt vor Traditionen, Schokoweihnachtsmann, Supermarkt, Umsatz, Weihnachtsmann. weihnachtsmannfreie Zone, Werbung
1. Dezember 2009 um 7:28 |
Lieber Peter Hahne,
bitte unterlassen Sie es, den an sich hervorragenden Blog von Herrn Lange mit Ihren Beiträgen zu verunstalten. Ihr Instantplädoyer „Nikolausi statt Weihnachtsmann“ passt besser in Ihre Hauspostille BamS.
Ihr Gilles Deleuze
1. Dezember 2009 um 19:58 |
Recht hast Du. Jawoll.
2. Dezember 2009 um 8:42 |
Da stellt sich natürlich die Frage: Wo hören die „echten“ Traditionen auf und wo fängt der „moderne Unsinn“ an? Ab welchem Punkt dürfen sich Traditionen nicht mehr weitentwickeln oder um weitere Elemente ergänzt werden, sondern müssen starr (und damit möglicherweise zunehmend unattraktiv für die Traditionspflegenden) werden?
Ist nicht bei entsprechender Betrachtung der erst vor knapp zweihundert Jahren wirklich verbreitete Weihnachtsbaum, gegen den sich die Vertreter des Christentums lange gewehrt haben, bevor sie ihn notgedrungen adaptierten, „modernes Zeug“, das in der wirklichen Tradition nichts zu suchen hat?
Und noch ein Tipp zum Schluss: Der Typ im roten Mantel mit weißem Besatz, das ist der Weihnachtsmann. Eine Figur, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts (also einen überschaubaren Zeitraum nach Verbreitung des Weihnachtsbaums) erstmals auftaucht. St. Nikolaus, der Heilige Nikolaus von Myra, wird dagegen in seiner Berufskleidung, dem Bischofsornat, dargestellt – die es allerdings im 4. Jahrhundert vermutlich auch noch gar nicht in dieser Form gegeben haben dürfte. Dennoch: Die beiden, der „Gute“ und der „Böse“, sind so ganz leicht auseinanderzuhalten.