49 Euro Ticket – ich bin bereit

Ich bin dabei und habe schon Pläne für die eine und andere Reise. Gemeint ist das 49 Euro Ticket, auch Deutschland­ticket genannt. Grundsätzlich begrüße ich den Umstieg auf den ÖPNV, aber die Einführung des Tickets ist im Detail holprig.

Mehr als jeder zehnte erwachsene Mensch hat bereits das Deutschland­ticket gekauft, sagt eine YouGov-Umfrage für die dpa. 15 % planen, sich das bundes­weite Ticket für Bus und Bahn noch zu kaufen. 57 % wollen verzichten, etwa weil das ÖPNV-Angebot bei ihnen nicht gut ausgebaut sei. Von den Befragten, die das Ticket bereits gekauft haben, buchten 40 Prozent das Abo bei der Deutschen Bahn und 42 Prozent bei einem regionalen Verkehrsunternehmen, um das regionale Unternehmen zu unterstützen. Ich habe mein Ticket von der Bahn über den DB Navigator gekauft. Was ich absolut nicht verstehe, dass die Nachfolger-App NextDBNavigator das Ticket noch nicht anbieten und dies ein paar Tage vor dem 1. Mai. Laut Aussage der Bahn arbeite daran, die App zu aktualisieren. Das zeigt, wie es um die Digitalisierung des Standortes Deutschland steht.

Für mich als Bewohner des Speckgürtels um München ist das 49 Euro Ticket eine Bereicherung. Ich werde nun öfters in die Landeshauptstadt München fahren, um Ausstellungen oder Lesungen besuchen – oder auch verstärkt Ehrenämter wahrzunehmen. Eine Tagesticket nach München kostet mich im Moment rund 12 Euro, da ist das 49 Euro Ticket mit ein paar Fahrten nach München und durch Oberbayern schnell wieder eingespielt. Auch werde ich den Bus in die nahe Kreisstadt nutzen, um bei meinem Lieblingsbäcker einzukaufen.

Im Moment kämpfe ich mit dem Jobticket, schließlich kann das Deutschlandticket auch als Jobticket bezogen werden: Wenn der Arbeitgeber mindestens 25 Prozent des Preises übernimmt, gibt es einen Rabatt von 5 Prozent. Den Verbraucher kostet der Fahrschein dann noch 34,30 Euro oder weniger, je nach Arbeitgeberanteil. Das klingt gut, doch in München klappt es nicht. Der MVG ist komplett überlastet. Vor Wochen haben verschiedene Arbeitgeber den Rahmenvertrag angefordert und nichts ist passiert.

Was mich wirklich stört, ist die schon angedrohte Preiserhöhung. Bei 49 Euro wird es wohl nicht bleiben. Eine Preisanpassung hat man sich offen gelassen. Das ist zwar ehrlich, aber je nachdem wie hoch die Preissteigerung ausfällt, wird die Akzeptanz (auch bei mir) nachlassen. Ich bin das politische Spiel müde. Daher nenne ich das Deutschlandticket (was eigentlich ein guter Name ist) lieber 49 Euro Ticket. Beim Namen Deutschlandticket fällt die angestrebte Preiserhöhung nicht so auf, bei 49 Euro Ticket dann schon.

Schlagwörter: , , , , , , , , ,

Eine Antwort to “49 Euro Ticket – ich bin bereit”

  1. Stefan Jörn Says:

    In München waren die Schlangen an den Schaltern so laaang, dass ich mich im Landkreis Erding angestellt habe.
    Freundlicher Service, rascher Kauf, der hoffentlich in den kommenden Wochen mit pünktlichen Zügen trotz zahlreicher Baustellen und Signalen bestätigt wird.

Kommentar verfassen - Achtung das System speichert Namen und IP-Adresse

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..


%d Bloggern gefällt das: