
Die Internationale Handwerksmesse IHM liegt schon ein bisschen hinter uns. Ich war bei der Eröffnungsfeier dabei, um ein paar ehemalige Kollegen zu treffen und mir die Rede von Wirtschaftsminister Robert Habeck anzuhören. Bayerns Ministerpräsident Söder kenn ich schon, aber auf Habeck war ich wirklich neugierig. Mein Empfinden: Auch einige stockkonservative Handwerksvertreter waren von den unaufgeregten Worten des Wirtschaftsministers angetan.

Die Vertreter der Politik und des Handwerks waren sich einig: Meister und Master sollen gleich gestellt werden und auch entsprechende Förderungen erhalten. Das klingt spannend, ist meiner Meinung wichtig und rictig. Ich bin gespannt, ob es Lippenbekenntnisse bleiben, wie schon die Jahre zuvor.
Handwerksvertreter haben seit Jahren auf die Misere aufmerksam gemacht und die Politik hat brav genickt – passiert es dann doch recht wenig. Vielleicht sind die Handwerksvertreter und ihre Lobbyvertreter immer zu behutsam gegenüber der Politik aufgetreten. Die Industrievertreter machen dagegen immer den dicken Maxe und die Politik springt, wenn die Industrievertreter nur das Wort Arbeitsplatzabbau in den Mund nimmt.
Ich seh es mal ganz persönlich: Meine beiden Kinder wollen erfolgreich ihr Leben meistern. K1 macht eine Handwerksausbildung, K2 studiert. K2 hat sich um ein Stipendium bei einer Stiftung beworben, K1 schaut in die Röhre. Von wegen Gleichwertigkeit von beruflicher Bildung.
„Der Meister ist genauso viel wert wie der Master und sollte kostenlos sein“, sagt Söder. Bisher kostet die Meisterschule die Gesellen je nach Fachrichtung zwischen 3.000 und 12.000 Euro. Das Studium ist in der Regel kostenlos.

In allen Bereichen der Wirtschaft fehlen Fachkräfte. Dabei würden die Fachkräfte im Handwerk dringend gebraucht, um etwa die Energiewende voranzubringen. Denn schließlich sind es Handwerker, die Windräder aufbauen, Solaranlagen installieren und Häuser dämmen. Berufsperspektiven gibt es genug. Aber auch in anderen Gewerken gibt es große Chancen. Vielleicht doch weniger Juristen als mehr mehr Metzger, Bäcker, Installateure?
Ich merke zudem, dass viele Jugendliche keinen Bezug zur Wirtschaft haben. Geld fällt nicht vom Himmel, auch wenn wir in unserem Staat viele Leistungsbezieher haben. Geld muss erwirtschaftet werden. Der Kunde muss den Preis bezahlen, wenn er Qualität möchte. Aber das ist ein anderes Thema und ich werde mich in einem anderen Post dazu äußern.
Ich werde mal bei Stiftungen anklopfen und nach der angekündigten Handwerkerförderung fragen. Mal sehen, welche Antworten ich erhalten. Nachfolgend ein paar Fotos von u.a. ehemaligen Kollegen. Es war schön, euch getroffen zu haben.






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