
Apple bietet uns Musikfreunde noch etwas zum Fest: Einen Overear-Kopfhörer, der vollgepackt ist mit wahnsinniger Technik zum wahnsinnigen Preis. Aber alles der Reihe nach.
Die Meldung zu den neuen AirPods Max kam gegen 14:30 Uhr und ließ mich aufhorchen. AirPods Max sind laut Apple „innovative kabellose Kopfhörer, die die Magie der AirPods in ein Over-Ear Design mit Hi-Fi Klangqualität bringen.“ Und wer Apple kennt, der weiß, dass Bescheidenheit nicht gerade zum Geschäftsmodell gehört. Und so heißt es: „Sie kombinieren ein spezielles akustisches Design, H1 Chips, fortschrittliche Software und die Power von Computational Audio zu einem ganz neuen Hörerlebnis mit Adaptivem EQ, Aktiver Geräuschunterdrückung, Transparenzmodus und 3D-Audio.“
Das Design ist wirklich innovativ. Das Produktvideo erinnert an 2001: Odyssee im Weltraum, auch wenn die Akteurin im Video in einer alten Butze haust. Aber schaut selbst:
Nun gehört habe ich nichts und ich soll gleich mal 600 Euro lockermachen für einen Kopfhörer. Meine Referenzklasse zu Hause ist der kabelgebundenen Shure SRH1540, der rund bei 450 Euro liegt und mit dessem Klang ich sehr zufrieden bin. Apple will gleich mal 150 Euro mehr. Ein Markt dafür ist sicher da. Am Tag der Ankündigung war es möglich die Teile für Weihnachten zu bestellen und schon einen Tag später muss der begierige Käufer bis 7. Januar 2021 warten bis geliefert wird.
Meine Erwartungshaltung ist groß. Meine AirPods trage ich sehr gerne, aber muss es denn die AirPods Max sein? Ich würde die Kopfhörer bei Bahnfahrten zu meinen Seminaren nutzen, aber aufgrund von Corona fahre ich keine Bahn, ich habe keine Präsensseminnare und muss folglich unterwegs keine Musik hören. Ich bin ein Held des Alltags und liege auf dem Sofa in meiner Butze herum. Und ich kann über meine alte Anlage nicht ohne weiteres Blauzahn aktivieren. So nutzen mir der dicke Maxe AirPods Max nur bedingt etwas.
Auf dem Sofa habe ich Zeit, die technischen Daten des AirPods Max zu studieren. Klingt alles magisch wunderbar, richtig verstanden hab ich sie allerdings nicht. „Die AirPods Max verwenden Adaptiven EQ, um den Klang für die jeweilige Ohrmuschel einzustellen. Hierzu messen sie das Soundsignal und passen die tiefen und mittleren Frequenzen in Echtzeit an — und liefern satten, detailreichen Klang.“

Und dann heißt es noch: „Mithilfe von Computational Audio passt sich die Geräuschunterdrückung je nach Sitz und Bewegung des Kopfhörers in Echtzeit an.“ Dabei liegt ich doch nur auf dem Sofa herum, aber klingt gut.

Die Wortkünstler von Apple verstehen ihr Handwerk: „Die AirPods Max nutzen 3D-Audio mit dynamischem Head-Tracking, um Töne dreidimensional wiederzugeben — und bieten immersiven Sound wie im Kino bei 5.1, 7.1 und Dolby Atmos Audioaufnahmen. 3D-Audio nutzt die Beschleunigungs‑ und Gyrosensoren in den AirPods Max und iPhone oder iPad, um Kopfbewegungen und Bewegungen des Geräts zu verfolgen. Es vergleicht die Bewegungsdaten und ordnet das Soundfeld neu zu, sodass es mit dem Gerät verbunden bleibt, selbst wenn sich der Kopf des Anwenders bewegt.“ Und nun haben sie mich soweit. Ich würde die Kopfhörer gerne einmal testen: iPhone, iPad, Mac, Apple TV – alles an Abspielgeräten ist ja vorhanden. Und die Farbauswahl zwischen Space Grau, Silber, Sky Blau, Grün und Pink ist auch getroffen. Sky Blau klingt doch interessant. Ich werde mir die Kopfhörer im neuen Jahr mal im Apple Retail Store ansehen, wenn es Corona zulässt. Nur ein Problem habe ich: 600 Euro – woher nehmen?
Schlagwörter: 3D-Audio, AirPods, AirPods Max, Apple, Kopfhörer, Shure, Shure SRH1540
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