Grafic Novel: Wagner von Andreas Völlinger/Flavia Scuderi

Wagner

Richard Wagner ist immer für einen Streit gut. So sehr ich seine geniale Musik liebe, so sehr verachte ich seine politischen Äußerungen. Richard Wagner ist immer ein Politikum unter den Bildungbürgern.Da verwundert es nicht, dass die Meldung in Fachkreisen diskutiert wird, dass die fast 70jährige Wagner-Urenkelin Eva Wagner-Pasquier im Jahr 2015 als Festspiel-Chefin aufhört. Sie darf als Beraterin weitermachen.

Was mich als Wagner- und Bayreuth-Fan interessiert (der übrigens für 2014 KEINE Karten bekommen hat), interessiert oftmals die Masse nicht so sehr. Und dennoch gibt es immer wieder Interessierte, die sich Wagner nähern wollen. Sie stehen aber vor einem unübersehbaren Berg an Material, Büchern, Aufnahmen und zugegeben seltsamen Leuten.

Diesen Interessierten lege ich nicht die zwar ausgezeichnete Biografie von Martin Gregor-Dellin ans Herz, sondern seit neuestem die Wagner: Die Graphic Novel von Andreas Völlinger.

Ein Comic für Wagnerfans aus dem Knesebeck-Verlag? Ok, das Bildungsbürgertum geht unter. Die alten Wagnerianer werden sich mit Abscheu abwenden und im Elfenbeinturm darüber diskutieren, welche Ring-Interpreation wohl die beste sei. Aber lasst euch sagen: Dieses Buch Wagner: Die Graphic Novel und die interaktive App für Tablets und Smartphone hat es in sich.

Andreas Völlinger (Text) und Flavia Scuderi (Illustration) haben Großartiges geleistet und machen den überlebensgroßen Mythos Richard Wagner für Interessierte greifbar, Schon dafür muss man den beiden dankbar sein. Sie zeigen das Leben Wagners als musikalischer und politischer Revolutionär. Die Geschichte wird aus der Sicht von Hans von Bülow erzählt, mit dessen Frau Wagner später durchbrannte. Aber die Novelle zeigt auch Wagners Leben als Doktrinär, Antisemit und Opportunist. Natürlich kann eine Grafic Novel mit 48 Seiten der Person Richard Wagner nie gerecht werden. Es können nur Ausschnitte, Sichtweisen, Eindrücke dargereicht werden. Aber das Buch und vor allem die App ist eine hervorragende Einführung für eine neue Generation von Wagnerianern.

Foto 2

Und ich empfehle ausdrücklich die interaktive App fürs iPad. Der User hat verschiedene Möglichkeiten. Er kann die Graphic-Novel selbst lesen und blättern oder sie wird ihm vorgelesen und dies in drei Sprachen. Zudem gibt es die göttliche Musik von Richard Wagner und Zusatzinfos. Leider hab ich den Film, der zusätzlich gedreht wurde, noch nicht gesehen. Aber das nehme ich mir am Wochenende vor, den Film gibt es bei iTunes.

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