Wir Deutschen verstehen viel von der Welt, aber wir verstehen nichts vom Essen. Bei der Erziehung von K1 und K2 legen wir als Eltern viel Wert darauf, dass unsere Kinder kochen lernen. Aber ich stelle bei meinen Reisen fest, dass immer weniger Leute gut kochen können. Der Anruf beim Pizza-Express, beim mobilen Chinesen wird in vielen Familien praktiziert. Oder ich höre, dass eine Tiefkühlpizza, Fischstäbchen und ähnliches aufgetaut wird. Zur Klarstellung: Natürlich rufe ich auch den Pizzadienst, aber nicht ausschließlich.
Und jetzt haben wir unser Pferdefleisch in der Lasagne. Wir legen keinen Wert auf Lebensmittel. Es muss billig sein und ich brauche im Winter eben keine Erdbeeren. Erinnern wir uns an das verdorbene Erdbeerkompott aus China für Schulen. Ja, billig muss es sein. Wenn in einer Schulkantine ein Essen 2 Euro kostet und der Wirt noch etwas verdienen will, dan funktioniert das System einfach nicht. Die Zutaten können nicht ideal sein. Die Konsequenzen baden wir gerade aus.
Für viele Deutsche ist Essen zur Nebensache geworden. Das ergab eine Umfrage des Forschungsinstituts Forsa im Auftrag der Techniker-Krankenkasse. 40 Prozent der jungen Leute unter 25 machen während des Essens noch etwas anderes – zum Beispiel Fernsehen oder am Computer sitzen. Bei den Singles aller Altersgruppen liegt der Anteil der Nebenher-Esser bei 40 Prozent. Selbst gekocht wird immer seltener – stattdessen greifen die Hungrigen häufiger zu Fertigprodukten wie Tiefkühlpizza und Tütensuppen. Als Begründung nennen die meisten Befragten Bequemlichkeit und fehlende Zeit. Wichtigstes Auswahl-Kriterium ist für die meisten „dass es schmeckt“. Ob das Essen gesund ist oder die Frage, was darin enthalten ist, spielt nur eine untergeordnete Rolle.
Leider können immer weniger meiner Freunde und Bekannte kochen. Das darf unseren Kindern nicht passieren. Von klein auf werden K1 und K2 ans Kochen hingeführt. Unsere Kinder sollen sich richtig ernähren können und nicht nur die Nummer vom Pizza-Dienst wissen. Wir haben gerade wieder neue Kochbücher angeschafft und probieren Rezepte aus. Guten Appetit.
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redaktion42's Weblog 
25. Februar 2013 um 9:25 |
Wenn Sie es wirklich wissen wollen: ja, ich kann – und ich koche jeden Tag, und zwar im wesentlichen aus frischen Zutaten der Saison, ich habe nicht einmal eine Tiefkühl-Truhe.
Bei meinen Entscheidungen, wie ich die kostbare Ressource Zeit verwende, haben das Einkaufen, das Kochen und das Essen eine sehr hohe Priorität.
25. Februar 2013 um 12:05 |
Ja, ich kann kochen, aber nicht nur ich auch meine Frau und die Tochter sind klasse Köche, und wenn mal Enkel da sind werden wir es auch ihnen lernen. Ich finde es sehr schade das die meisten sich nur noch von Fertigprodukten oder dem Angebot der Lieferdienste ernähren. Sie wissen gar nicht was sie versäumen. Abwechslungsreiche und gesunde Ernährung sieht anderst aus. Leider können viele Kinder das Kochen nicht erlernen, es liegt daran weil es „Mami“ auch nicht kann.
Kochen ist nicht Beutel aufreissen und heisses Wasser reinschütten, den Pizzadienst anrufen oder drei Minuten vor der Mikrowelle warten. Ab auf den Stadtmarkt und frische Zutaten holen und dann ab in die Küche und was leckeres Zaubern. Guten Apetitt
26. Februar 2013 um 0:06 |
Die Frage ist, was ist Kochen? Ich kann auch kochen. Kochen an sich ist auch nicht schwer. Man muss „nur“ ein Rezept befolgen. Ebenso könnte ich auch einen Beton anrühren. Aber das richtige Kochen können wohl die wenigsten Leute. Ich würde nicht von mir behaupten, dass ich es wirklich kann. Was macht man, wenn was daneben geht. Wie rettet man sein Gericht. Wielange muss ich die Dampfnudeln bei der richtigen Temperatur auf dem Herd lassen?
Als Einstieg kann ich für alle (Studenten und Kinder) die Mauskochbücher empfehlen. Das gelingt immer (Wenn man das Rezept aufmerksam liest.) Und als Einstieg für Kinder ist das Backen oft leichter als das Kochen, da man beim Kochen viel am heißen Herd arbeiten muss.
26. Februar 2013 um 9:14 |
Kochen – das ist auch „ResteVerwertung“, die Herausforderung, etwas Erfreuliches aus Sachen zu kochen, die hier und jetzt da sind und vielleicht besser heute noch weg sollten. Wochenmarkt ist halt nur einmal die Woche bei mir. Und ich will nicht prahlen, aber ich überrasche da manchmal sogar mich selber. Und eines meiner wenigen Papier-Bücher ist tatsächlich das berüchtigte Schulkochbuch von … man weiß schon wem. Sonst sehe ich halt im Internet nach, wie lange Topinambur garen muss.
Mir machten heute beim Frühstück da eher die Eier Sorgen. Für die zahle ich rund 50 Cent das Stück im Bioladen – und wenn das nun Schmuh wäre? Sie schmecken klasse, aber … also habe ich den markanten 6-er VerpackungsKarton zum ersten Male gründlich gelesen. Es sind Hof-Eier mit Herkunftsangabe, Internet-Seite – und WEB-CAM! Habe ich mir eben angesehen, und die Einladung zu einem der Hof-Feste dieses Jahr in der Nähe von Ülzen werde ich vermutlich annehmen.