Social Media als Arbeitstool für Journalisten etabliert

Wenn es doch so wäre: Journalisten attestieren Social Media eine „hohe“ (47 Prozent) oder gar „sehr hohe“ Relevanz (acht Prozent) für die redaktionelle Arbeit. Aber leider gibt es in der Branche noch viele Kollegen, die ihren Kopf in den Sand stecken.

Der Anteil der Skeptiker in den Redaktionen ist immer noch relativ hoch. Ein gutes Drittel schreibt Twitter, Facebook & Co eine „geringe“ (32 Prozent) oder sogar „gar keine“ (drei Prozent) Relevanz zu. Anders sieht es beim journalistischen Nachwuchs aus. Drei Viertel der Volontäre sagen, dass die sozialen Netzwerke eine „hohe“ oder sogar „sehr hohe“ Relevanz haben („hohe“ 53 Prozent; „sehr hohe“ 20 Prozent). Ähnlich sieht es erwartungsgemäß bei den Online-Redakteuren aus. Auch hier ist man überdurchschnittlich aufgeschlossen gegenüber Informationen aus dem Web 2.0. Doppelt so viele Web-Journalisten halten im Vergleich zur Gesamtheit die Relevanz von Social Media für „sehr hoch“ (16 Prozent). Das ergab die Umfrage „Medien-Trendmonitor 2010 – Journalismus in einem neuen Informationszeitalter“ der dpa-Tochter news aktuell und Faktenkontor. Knapp 2.700 Journalisten haben sich an der Untersuchung beteiligt.

Am meisten setzen die deutschen Journalisten auf YouTube (38 Prozent), knapp dahinter folgen mit je 37 Prozent XING und Facebook. Twitter ist überraschenderweise nicht unter den Top Drei. Weniger als jeder Dritte zwitschert im Job oder recherchiert dort für Artikel und Beiträge (29 Prozent). In Bezug auf Twitter lohnt aber ein Blick auf die einzelnen Mediengattungen. Redakteure, die für Online und Multimedia arbeiten, setzen sich spürbar vom Durchschnitt ab. Sie arbeiten am meisten mit Twitter (56 Prozent). Auf den weiteren Plätzen folgen bei dieser Gruppe Facebook mit 52 Prozent und XING mit 49 Prozent. Am wenigsten twittern Journalisten, die bei Zeitschriften arbeiten. Nur knapp jeder fünfte (19 Prozent) nutzt den Dienst mit dem blauen Vogel.

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Eine Antwort to “Social Media als Arbeitstool für Journalisten etabliert”

  1. Avatar von Franz Neumeier Franz Neumeier Says:

    Erstaunlich, dass Twitter gerade im Zeitschriften-Bereich am meisten verbreitet ist. Dabei würden doch gerade tagesaktuell arbeitende Kollegen von Twitter am meisten profitieren, weil sie dort einfach früher über aktuell spannende Themen stolpern und keine Trends verpassen.

    Ich fürchte, viele Kollegen haben gegenüber Twitter immernoch Vorbehalte, weil sei glauben, das Twitter eine ordentliche Recherche ersetzt. Dabei ist Social Media doch vor allem als Ideengeber und Trendbarometer wichtig; was ich dort lese, kann ich natürlich nicht sofort ungeprüft übernehmen. Aber ich kann eben auch nur Dinge überprüfen, von denen ich schon weiß, dass es sie gibt. Und das erfahre ich oft über Twitter am schnellsten …

    Ohne Twitter, RSS-Feeds & Co könnte ich mir meine Arbeit kaum mehr vorstellen.

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