Ich glaub es einfach nicht. Da hat die Post ein neues Geschäftsmodell für sich entdeckt: Den Hybrid-Brief. Damit steigt die Post in ein lukratives Onlinegeschäft ein.
Das Prinzip ist ganz einfach. Der Kunde schreibt einen Brief per E-Mail an die Post. Diese druckt diesen Brief aus und stellt ihn per Postbote zu. Für diesen Brief verlangt die Post 46 Cent. Das sind 9 Cent weniger, als wenn der Kunde den Brief selber in Papierform in den Briefkasten wirft. Die Post reichte einen entsprechenden Antrag bei der zuständigen Bundesnetzagentur ein.
Die Idee der hybriden Briefe ist ein Teil der groß angelegten Online-Strategie der ehemaligen Deutschen Bundespost. Zunächst soll sich dieser neue Service an Banken, Verwaltungen und Versicherungen richten. Ein konkretes Beispiel gefällig? Eine fiktive Gemeinde schreibt an einem Bürger einen Brief, der kein E-Mail-Postfach hat. Künftig soll nach dem Willen der Post die Gemeinde ein E-Mail an die Post schicken. Die Post druckt anschließend das gemeindliche E-Mail aus und stellt es dem Bürger per Postboten zu. Ich finde diese Idee, gelinde gesagt, befremdlich und ich weiß nicht ob dieser neue Service von der anvisierten Zielgruppe angenommen wird. Ich denke nicht. Unklar ist außerdem, was denn mit Dateianhängen passiert. Schicke ich ein mehrere Megabyte großes PDF, wird muss es die Post wohl auch ausdrucken. Wie teuer sind dann die Kosten und lässt sich das überhaupt bewerkstelligen?
Schlagwörter: Briefträger, Bundesnetzagentur, Deutschen Bundespost, E-Mail-Postfach, Gelbe Post, Hybrid-Brief, Online-Strategie der Post, PDF, Post, Postbote
20. Januar 2010 um 18:36 |
Und wie steht es erst mit dem Datenschutz. Es könnte doch so jeder Postangestellte der in diesem Bereich arbeitet die Email lesen die man verschickt, oder?
20. Januar 2010 um 19:35 |
Also, ich finde das super. Denn ob ich den Brief zuhause schreibe, ausdrucke, unterschreibe, eintüte, eine Marke draufpappe und dann bei Nacht, Regen, Sturm oder Hagel zur Post latsche, oder ob ich ihn quasi als PDF über einen Druckbefehl an die Post schicke, die das alles für mich macht, ist doch egal. Dafür nehme ich gern in Kauf, meine Unterschrift aus optischen Gründen als eingescannte Grafik mitzuübermitteln, auch wenn die eigentliche Signatur eine digitale ist.
Extremer Vorteil ist der Versand ins Ausland: Hier kann bei einem Partnerunternehmen in (sonstwo) direkt gedruckt werden, die Brieflaufzeit verkürzt sich sicher gewaltig.
Der Datenschutz ist zwar ein Thema, über das gesprochen werden sollte, aber ich denke nicht, dass tatsächlich die Postangestellten Briefe lesen können, selbst, wenn sie es wollten. Wer in so einer Arbeitsumgebung meint, Zeit zum Briefe lesen zu haben, wird sicher bald abgemahnt:
Schauen wir also mal, was rauskommt bei der Briefpost.
22. Januar 2010 um 14:29 |
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