Ausstellung Farben Japans – Eine Reise durch drei Jahrhunderte lebendiger Kunst

Irgendwann werde ich es nach Japan schaffen. Das Land fasziniert die ganze Familie. Bis wir nach Japan kommen, dauert es, also muss Japan zu uns kommen. Die Ausstellung „Farben Japans – Holzschnitte aus der Sammlung der Bayerischen Staatsbibliothek“ lädt nach München ein zu einer faszinierenden Reise durch drei Jahrhunderte japanischer Farbholzschnittkunst – von den zarten Anfängen des Mehrfarbendrucks im 18. Jahrhundert bis hin zu den ausdrucksstarken „Neuen Drucken“ (shin-hanga) des 20. Jahrhunderts. Unbedingt ansehen. Das Highlight ist mit Sicherheit Hokusais weltberühmtes „Unter der Welle im Meer vor Kanagawa“.

In der Welt der Edo-Zeit (1603–1868) waren die sogenannten „Bilder der fließenden Welt“ (ukiyo-e) weit mehr als Kunstwerke – sie waren ein Spiegel der urbanen Lebensfreude. Schönheiten, berühmte Schauspieler, traumhafte Landschaften – sie alle erwachten in diesen Drucken zum Leben. Mit feinem Gespür und meisterlichem Können verbanden Künstler wie Utamaro, Hokusai, Hiroshige, Yoshitoshi und Hasui Ästhetik und Handwerkskunst zu einem unvergleichlichen kulturellen Schatz. Ursprünglich für den Alltag geschaffen, werden viele dieser Werke heute als zeitlose Meisterstücke bewundert. Hier ein kleiner Rundgang.

Als diese farbenfrohen Drucke im 19. Jahrhundert ihren Weg nach Europa und Nordamerika fanden, entfachten sie eine Welle der Begeisterung, was ich durchaus verstehen kann. Ihre Spuren sind bis heute sichtbar – in den leuchtenden Farben des Impressionismus, in den schwungvollen Linien des Jugendstils, in den Werken von Claude Monet, Vincent van Gogh und Gustav Klimt. Noch immer verzaubern sie mit ihrer poetischen Bildsprache, dem Detailreichtum und ihrer unverwechselbaren Farbigkeit.

Rund 130 Originalwerke aus der Sammlung der Bayerischen Staatsbibliothek werden in dieser besonderen Ausstellung gezeigt: kunstvoll illustrierte Bücher, kostbare Triptychen und legendäre Einzelblätter – darunter Hokusais weltberühmtes „Unter der Welle im Meer vor Kanagawa“, besser bekannt als „Die Große Welle“. Zusammen mit „Sommergewitter am Fuße des Berges“ und „Südwind, klares Wetter“ – dem strahlenden „Roten Fuji“ – bilden diese Werke das Herzstück der Präsentation. Sie stammen aus der legendären Serie „Sechsunddreißig Ansichten des Berges Fuji“, die seit ihrem Erscheinen um 1830 unvergessen geblieben ist.

An vielen Stellen im Haus der Bayerischen Staatsbibliothek werden zusätzliche Themen vertieft, großformatige Reproduktionen lassen die feinsten Details der Drucke noch intensiver erleben. So eröffnet sich den Besuchern ein eindrucksvolles Panorama der japanischen Holzschnittkunst. In der Schatzkammer werden die Originale gezeigt, allerdings bitte nur wochentags ansehen, denn die Schlange ist lange.

Die Japan-Sammlung der Bayerischen Staatsbibliothek ist selbst ein Schatz: mit rund 90.000 gedruckten Bänden, 100 Handschriften und 1.000 Einblattdrucken bewahrt sie eine beeindruckende Vielfalt an Zeugnissen einer jahrhundertealten Kulturtechnik.

Mit „Farben Japans“ widmet sich die Bibliothek erstmals in ihrer Geschichte ganz dieser faszinierenden Kunstform – ein Fest für alle Sinne und eine Einladung, die Magie Japans zu entdecken.

Ungewöhnlicher Katalog
Künstlerische Exzellenz in Verbindung mit handwerklichem Können zeichnen den japanischen Farbholzschnitt aus. In Werken von Künstlern werden die besonderen Stilmerkmale und vielfältigen kulturhistorischen Bezüge sichtbar, die diese Kunstform prägen. Präsentiert wird das gesamte Spektrum farbig gedruckter Holzschnitte in einem eindrucksvollen Katalog zur Ausstellung: illustrierte Bücher, seltene Triptychen oder ikonische Einblattdrucke wie Hokusais „Unter der Welle im Meer vor Kanagawa“, bekannt als „Große Welle“. Der Begleitband zur Ausstellung enthält neben einem ausführlichen Bildteil auch eine Reihe von Essays, die unterschiedliche Aspekte des japanischen Farbholzschnitts sowie dessen Entstehungskontext näher beleuchten.

Die Ausstellung ist bis 6. Juli 2025 geöffnet. Sie befindet sich in Bayerische Staatsbibliothek, Schatzkammern, Prachttreppenhaus und Fürstensaal.

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Eine Antwort to “Ausstellung Farben Japans – Eine Reise durch drei Jahrhunderte lebendiger Kunst”

  1. Avatar von comicfreund comicfreund Says:

    Lesetipp von Sonja: https://meinkunstbuch.wordpress.com/2019/11/20/japanese-woodblock-prints-1680-1938/

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