Mach dich nackig: Über ein Viertel der Deutschen verschickt Nacktfotos an Dates

Immer wieder höre ich, dass absichtlich und unabslichtlich Dickpics per Mail versendet werden. Nun ja. Interessant ist dabei eine aktuelle Kaspersky-Umfrage. Sie zeigt, wie verbreitet und sorglos viele Befragte in Deutschland mit Nacktfotos von sich und anderen umgehen. Ein Viertel der Befragten in Deutschland (26 Prozent) verschickt Nacktbilder von sich, wobei es hierbei zwischen den Geschlechtern kaum Unterschiede gibt. Wie ist das bei Ihnen? Gehören Sie zu den 16 Prozent?

Auf eine Normalisierung intimer digitaler Kontakte und ein fehlendes Bewusstsein für Gefahren wie die Verbreitung von Bildern online deutet hin, dass ein Viertel (25 Prozent) der Befragten Nacktfotos anderer Personen auf dem eigenen Handy hat und fast ein Fünftel (18 Prozent) solche sogar rein virtuellen Bekanntschaften schickt.

Laut einer aktuellen Studie wurde weltweit jeder siebte Erwachsene schon einmal mit Nacktbildern erpresst; besonders betroffen seien junge Menschen, queere Personen und Männer. Ungeachtet dieser ‚Sextortion‘ genannten Gefahr, teilt laut Kaspersky-Studie fast jeder Fünfte (26 Prozent) in Deutschland Nacktaufnahmen von sich – Männer und Frauen sind dabei gleich auf (je 26 Prozent). Persönlicher Kontakt spielt für einige hierbei nur eine untergeordnete Rolle: 18 Prozent schicken ihre Nudes auch Menschen, mit denen sie höchstens virtuell verbunden sind; ein Drittel der Befragten (34 Prozent) erhielt diese bereits von Personen, die sie noch nie zuvor getroffen haben.

Die Kaspersky-Studie deutet zudem auf eine Normalisierung des Austausches von Nacktbildern hin. Das findet ich wirklich interessant. Ist hier ein gesellschaftlicher Wandel im Gang? Mir fällt dazu immer ein Satz aus meinen Seminaren ein: Das Internet vergisst nichts.

Eine von vier Personen in Deutschland (25 Prozent) hat auf ihrem Gerät Nacktbilder einer anderen Person abgespeichert; 27 Prozent von sich selbst. Über die Hälfte der Nutzer empfängt oder sendet Nudes über WhatsApp (56 Prozent); die für ihre sich automatisch löschenden Nachrichten bekannte App Snapchat kommt auf einen Anteil von knapp einem Drittel (32 Prozent), noch vor Instagram (28 Prozent). Wobei klar sein müsste, dass die Bilder nur für den Empfänger nicht sichtbar sind. Wie sieht es bei den Datenbanken der IT-Dienstleister aus?

Mehrheit vertraut ungeprüft darauf, dass Empfänger nach Aufforderung löscht
Dass das Teilen dieser Fotos vielleicht doch keine gute Idee ist, wird einigen anscheinend erst nach dem Versand bewusst. Immerhin hat ein Viertel (24 Prozent) der Befragten bereits jemanden darum gebeten, die eigenen intimen Aufnahmen auf deren Gerät wieder zu löschen. Das Vertrauen in die Empfänger scheint dabei groß zu sein: Von den 24 Prozent geht deutlich über die Hälfte (57 Prozent) davon aus, dass der Aufforderung auch wirklich nachgekommen wurde.

Kaspersky-Tipps zum Schutz der digitalen Privatsphäre
Vor dem Teilen jeglicher Daten innehalten und sich selbst fragen: Wer ist der Empfänger? Wie könnten diese bei Veröffentlichung von Dritten interpretiert und verwendet werden?
Sichere Messenger mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verwenden.
Wurden mutmaßlich oder nachweislich intime Bilder oder Videos unwillentlich geteilt, sollten Beweise gesichert sowie die Polizei sowie bei Online-Verfügbarkeit der oder die Plattformbetreiber informiert werden.
Datenschutzberechtigungen prüfen, um das Risiko der Weitergabe oder Speicherung persönlicher Daten durch unbefugte Dritte zu verringern.
Die Webseite StopNCII.org hilft dabei, die unwillentliche Verbreitung intimer Aufnahmen zu stoppen und ihre weitere Verbreitung aufzuhalten.

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4 Antworten to “Mach dich nackig: Über ein Viertel der Deutschen verschickt Nacktfotos an Dates”

  1. Avatar von Klaus Klaus Says:

    Sorry aber wer so dämlich ist, dem oder der ist nicht mehr zu helfen.

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