George Herbert Walker Bush ist verstorben. Er war der 41. Präsident der Vereinigten Staaten und in meinen Seminaren sag ich immer in Anlehnung an die holländischen Meister Bush der Ältere. Es gibt viele Taten, die uns an George Herbert Walker Bush erinnern. Für mich war es die deutsche Wiedervereinigung und der Golfkrieg um die Befreiung Kuwaits. Politische Kommentatoren werden sicherlich die Stellung von George Herbert Walker Bush in der Politik würdigen.
Ich selbst bin Bush nie begegnet, sah in nur in den klassischen Massenmedien. Im Alter schien die Familie Bush kein Freund von The Donald zu sein, was ihn mir sympathisch erscheint. Das einzige Mal, wo ich Bush emotional näher kam, war die Wahlparty zur Präsidentschaftswahl 1992. Es war die Wahl Bush/Quayle gegen die Herausforderer Clinton/Gore. Die Wahlparty fand im Münchner Amerikahaus statt und ich war neugierig und feierte mich. Im Grunde verstand ich nicht viel vom amerikanischen Wahlsystem und daher war diese Party eine Fortbildung für politische Bildung für mich. Und es war eine Fortbildung in amerikanischer Küche. Ich lernte Brownies, Muffins und Bagles kennen.
Es war 1992 und natürlich hatten wir kein Internet und die Live-Schaltungen zum US-Fernsehen waren auch überschaubar. Einen Favoriten hatte ich keinen. Bush kannte ich zumindest, hatte auch mal eine Biografie gelesen über seine Jahre bei der CIA. Bill Clinton war mir völlig unbekannt und sein Vize Al Gore war eine hölzerne Figur. Die Geschichte hat gezeigt, dass Clinton in Sachen Frauen dem Amtsvorgänger Kennedy um nichts nachsteht. Al Gore wurde später zum Umweltschützer und genießt meinen höchsten Respekt.
Ich bekam von einem US-Bürger ein Schild Bush/Quayle in die Hand gedrückt und durfte einen Fan der Republikaner spielen. Ich trug zudem einen Button von Clinton, der mich als Demokraten auszeichnete. Der Button wurde mir von den Republikaner abgenommen und dafür bekam ich einen Anhänger von Alfonse Marcello „Al“ D’Amato angesteckt, den ich freilich auch nicht kannte. Er war US-Senator der Republikaner für den Staat New York. Laut Wikipedia sprach und sang er den ersten langen Filibuster 1992 mit über 15 Stunden seit Einführung der Live-Übertragungen aus dem US-Senat, um den Wegzug einer Schreibmaschinenfabrik aus seinem Heimatstaat New York zu verhindern. D’Amato gibt es nicht mehr und Schreibmaschinen auch nicht.
Irgendwann in den frühen Morgenstunden ging ich nach Hause. Clinton hatte gewonnen. Ich nahm mein Bush-Schild und meinen D’Amato-Anstecker, ging nach Hause und lagerte sie ein. Zum Tode von George Herbert Walker Bush hab ich die Sachen aus dem Archiv gekramt. Ein richtiger Republikaner bin ich aber immer noch nicht geworden.
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