Die ARD setzt nach 18 Jahren zum Mai 2011 die Soap „Marienhof“ ab und mir ist es egal. Stolz kann ich behaupten, nicht eine Folge der dann 4053 umfassenden Episoden seit 1992 komplett gesehen zu haben. Klar reingezappt hab ich, aber nicht lange hängen geblieben. Hab ich was verpasst? Ich denke nicht.
Der Grund für das Einstellen ist die schlechte Quote. 2010 erreichte der „Marienhof“ bis zum 14. Dezember durchschnittlich 1,63 Millionen Zuschauer, das entspricht einem Marktanteil von 8,6 Prozent. Das ist der ARD zu wenig, obwohl Marienhof scheinbar früher ein wahrer Gassenhauer war.
Aber wer glaubt, dass die ARD von meinen Gebühren jetzt auf Qualität setzt, wird bitter enttäuscht. Verbotene Liebe soll künftig statt 25 Minuten und Minuten dauern – darauf hat die Welt gewartet. Außerdem sollen so Vorabendkrimis wie Großstadtrevier intensiviert werden – ach ja und auf die Wissensvermittlung soll auch stärker gesetzt werden. Warten wir den Mai 2011 mal ab. Vielleicht schau ich mir zum Schluss das erste Mal eine Folge Marienhof an und leide mit den WG-Bewohnern im einem fiktiven Kölner Stadtteil mit.
Dann hat die Bavaria auch wieder Luft für neue Produktionen, denn Marienhof wird in München gemacht. Bedenklich ist aber der Medienstandort München verliert nicht weitere Arbeitsplätze. Rund 100 Mitarbeiter müssen gehen und sich einen neuen Job suchen.
Im Internet formiert sich Protest gegen das Absetzen der Serie. Fans wollen aktiv werden und ihre Serie retten. Obwohl ich an die Macht von Social Media glaube, glaub ich nicht daran, das der Marienhof weiter geht.
Schlagwörter: ARD, Bavaria, Gassenhauer, Marienhof, Soap, Verbotene Liebe
18. Dezember 2010 um 22:05 |
Marienhof habe ich auch nicht gesehen. Aber als „Verliebt in Berlin“ vor einigen Jahren abgesetzt wurde, war ich ganz unglücklich. Meine Tochter und ich haben uns jede Folge angeschaut, das war – soweit ich mich erinnere – die einzige Sendung, die wir uns in der Woche zusammen angeschaut haben. Wir haben das richtig praktiziert: mit Tee, Gebäck und Kuschelecke. Und auf einmal war alles vorbei. Deswegen kann ich schon den Protest der „Marienhof“-Anhänger verstehen. Man lebt sozusagen mit einer Soap und will wissen, wie es weiter geht. Die „Lindenstraße“ läuft sich auch nicht tot. Und ich habe einen bald 55-jährigen Arbeitskollegen, der hat noch keine einzige Folge verpasst.