Buchtipp: Die Stille in mir von Thomas Schmelzer

Die Stille in mir - geschrieben von meinem Kumpel Thomas Schmelzer.

Die Stille in mir – geschrieben von meinem Kumpel Thomas Schmelzer.

Bei dieser Buchkritik bin ich eindeutig befangen. Der Autor des Buches Die Stille in mir heißt Thomas Schmelzer. Und ich kenne Thomas Schmelzer nahezu mein Leben lang. Wir haben im Sandkasten zusammen gespielt, wuchsen als Teenager und Jugendliche zusammen auf und waren eng befreundet. Thomas war, neben ein paar anderen Freunden aus meiner Jugend, eine wirkliche Inspiration für mich. Wir liebten Musik, Fotografie und wir liebten Film und drehten einiges zusammen. Dann, Anfang 20 wurde Thomas krank. Nicht Schnupfen oder Grippe, sondern ernsthaft krank. Bei ihm wurde Krebs entdeckt.
Für ihn, für seine Familie und natürlich für uns seine Freunde ein Schock. Als Jugendliche wussten wir nicht damit umzugehen. Krebs war für uns nicht vorstellbar, nicht greifbar. Als Jugendliche fragten wir immer wieder bei seinen Eltern nach, wie es Thomas geht. Aber die Eltern waren vor Schmerz wie erstarrt. Die Antworten waren ausweichend, was uns noch mehr verstörte.
Dann die Nachricht: Thomas hat den Krebs überwunden. Er hat gekämpft und dieses Arschloch Krebs besiegt. Er hat ihn aber nicht mit der klassischen Schulmedizin wie Chemotherapie besiegt, sondern wandte alternative Heilmethoden an.
Für Thomas war dies ein Schlüsselerlebnis und er änderte mittelfristig sein Leben. Ich riet ihm, seine Erlebnisse im Krankenhaus aufzuschreiben, was er schon vor meinem Rat gemacht hat. Wir tickten eben gleich. Unsere Freundschaft blieb bestehen und wir lebten weiter. Im Laufe der Zeit wurde die Freundschaft schwächer, weil jeder seines Weges ging. Aber der Kontakt blieb über die Jahre erhalten. Ich wurde Journalist, er arbeitete als Schauspieler. Immer wieder kreuzten sich unsere Wege. Er drehte einen sehr interessanten Film in Japan und ich besprach ihn. Er hatte mehrere TV-Rollen und ich schrieb darüber.
Dann ging er neue spirituelle Wege, die ich nicht mitging. Das war nicht meine Welt. Dennoch standen wir uns mit Rat und Tat zur Seite. Viel beschäftigte er sich mit Meditation und spirituellen Dingen, er probierte vieles aus. Das ist mir persönlich zu viel, zu abgedreht und es ist nicht meine Sichtweise, aber Thomas ging es gut dabei. Als er Mystica TV mitgründete und Mitarbeiter einer Esoterik-Zeitschrift wurde, beriet ich ihn mit meinem Verlags- und Medien
-Know-how. Und das Wissen schien nicht schlecht zu sein, denn Thomas machte seinen Weg, vielleicht auch ein bisschen durch meine Unterstützung.


Ich meldete mich für seinen Newsletter an, folgte ihn aus alter Freundschaft bei Facebook und dann und wann schaute ich mir seine Sendungen bei Mystica TV an. Er hat interessante Gesprächspartner, die alle nicht aus meiner Welt stammen. Aber Thomas hat sein Publikum, seine Fans und ich finde, es macht seine Sache hervorragend. Als Interviewpartner ist er mehr als nur Stichwortgeber, sondern er kann über die Themen diskutieren, weil er sich damit auskennt. Der macht guten Journalismus, denn er hat vorher recherchiert. Die Themen sind nicht meine Themen, aber das Handwerk ist klassischer Journalismus. Er ist gut gebuchter Sprecher, spricht auf Kongresse und Festivals und hat seinen Weg gemacht. Und so kam jetzt auch sein erstes Buch samt Hörbuch auf den Markt.
Thomas fragte ich, ob ich das Buch in meinem Blog besprechen wollte. Er weiß, dass ich mit der Thematik nicht vertraut bin und eher skeptisch reagiere. Ich sagte zu, habe das Buch gelesen und muss dankbar zugeben, dass sich Thomas nicht auf einer Mission befindet. Er dokumentiert, interpretiert und diskutiert verschiedene Thesen. Er berichtet viel aus seinem Leben und bei so manchen (auch ernsten) Kapitel musste ich grinsen, denn ich habe die eine und andere Sache auch erlebt und wir hatten damals darüber gesprochen. Vielleicht habe ich heute eine verklärte Sichtweise auf das eine oder andere Thema.
Das Buch Die Stille in mir ist im Grunde einfach aufgebaut. Thomas erzählt aus seinem Leben, reflektiert die Erlebnisse und stellt dann dem Leser Aufgaben. Er nahm mich als Leser mit zu unbekannten Welten und konfrontierte mich mit Ideen. Auch wenn ich aus meiner Sicht so dann und wann den Kopf schüttele, gestehe ich zu: Dieses Buch ist professionell geschrieben, zeitweise mit viel Herzblut. Ich bin dankbar, dass ich auf so manche intellektuelle und spirituelle Reise mitgenommen wurde, aber ich bin auch dankbar, dass ich wieder zu Hause bin. Seine Welt ist nicht die meinige, aber ich habe großen Respekt vor seiner Leistung und seinem Engagement.
Mir gehen die ganzen Esoteriker, Wendezeitjünger, Engelssuchenden, Ganzheitgewandelten, Druiden, Schamanen, Kräuterhexen, Erleuchtete und Seelenwandler gehörig auf den Geist. Immer wieder versuchen mich solch Beseelte im RL und via sozialen Netzwerke zu bekehren. Lasst das bitte – ich mag es nicht. Ich halte es wie der Alte Fritz: „Jeder soll nach seiner Façon selig werden“ – aber mir nicht auf den Geist gehen.
Thomas Schmelzer macht diesen Fehler nicht. Er beschreibt sich und seinen Lebensweg, seine Erfahrungen und seine Ideen und er bittet uns nachzudenken. Als Leser habe ich die Wahl ihm zu folgen und mich darauf einzulassen. Thomas ist kein Mensch von starren Dogmen und das ist gut so. Jeder Mensch ist anders und Thomas ist in dieser Hinsicht komplett anders als ich. Und dennoch ist Thomas Schmelzer mein Freund und darauf bin ich stolz.
Also klare Leseempfehlung, wenn ihr euch für die Thematik interessiert.

 

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Eine Antwort to “Buchtipp: Die Stille in mir von Thomas Schmelzer”

  1. Die Stille in mir – Thomas Schmelzer – SHOP TEST Says:

    […] Redaktion 24 (Matthias Lange) […]

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