Musiktipp: Progeny: Seven Shows from Seventy-Two von Yes

Progeny: Seven Shows from Seventy-Two von Yes

Progeny: Seven Shows from Seventy-Two von Yes

Es gibt Zeiten, da höre ich Yes rauf und runter und es gibt Zeiten, da kann ich das komplizierte Gedudel und das Engelstimmchen von Jon Anderson einfach nicht hören. Im Moment befindet ich mich in der Yes-Phase – ein klares Ja zu Yes. Das liegt vor allem daran, dass ich die Box Progeny: Seven Shows from Seventy-Two höre und kaum davon lassen kann.
Progeny: Seven Shows from Seventy-Two bietet wie der Name es schon sagt, sieben Yes-Shows aus der äußerst kreativen Zeit von 1972. Die Box mit 14 CDs umfasst sieben Konzerte der Nordamerika-Tour und sie sind eine ideale Ergänzungen zu den bisherigen offiziellen Veröffentlichungen Yessongs und Yesshows. Der Unterschied zu den bisherigen Live-Material: Der Sound ist voll fett und stellt die bisherigen Scheiben klangtechnisch weit, weit in den Schatten. Wer Yes mag, der sollte unbedingt hier reinhören und kaufen. Das Jahr 1972 bedeutete für Yes Kreativität pur und absolute Spielfreude und nicht wie die spätere Yes-Phase Popmusik auf hohem Niveau.
Der Zuhörer von Progeny kann genau erschließen, wie die Musiker an ihren Stücken von Show zu Show wachsen und welche Schwerpunkte sie jedes Mal legen. Mal darf Gitarrist Steve Howe den Ton angeben, mal der Tastenmann Rick Wakeman. Die Gruppe lebt, sie variiert ihr Material, wechselt aus und probiert neu. Da die Konzerte als Folge veröffentlicht sind, können wir Fans hören, wie sich die Band verändert und das Publikum mitreißt.
Auch schön, wenn man die CDs sein eigen nennt und nicht nur die MP3-Version hat, ist die Entwicklung des Covers von Roger Dean. Über die einzelnen CDs hinweg, entwickelt er sein Grafikkonzept. Über Roger Dean muss man nicht viel Worte verlieren – entweder liebt man seinen Stil oder man verachtet ihn. Dazwischen gibt es nichts, entweder oder – wobei ich klar zu den Liebhabern gehöre.
Ein Wort noch zu den Aufnahmen selbst, die man zufällig in einem Karton entdeckt hat. Dieser Schatz wurde gehoben und uns Fans zur Verfügung gestellt. Dazu wurde analoges Equipement verwendet, nicht heutige PC-Technik. Der Klang von Progeny: Seven Shows from Seventy-Two ist warm, rein und eben wie damals. Schön ist das 38-seitiges Booklet mit einem Essay von Brian Kehew zu lesen. Ein paar (schlechte) Bilder gibt es dazu – da hätte ich gerne gutes Bildmaterial von den Shows gehabt, aber was soll es.

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