Probiertipp: Spezialität Coburger Schmätzchen

Coburger Schätzchen muss man probieren.

Coburger Schätzchen muss man probieren.

Zu einem Besuch in der fränkischer Stadt Coburg gehört für mich der Genuss der Bratwurst einfach dazu. Als Kind habe ich die Diskussionen meiner Großmutter und meiner Mutter miterlebt, von welchem Metzger/Fleischer man die Bratwurst wählen sollte. Nun, die Traditionsmetzger wie Egon Schlick gibt es schon lange nicht mehr. Geblieben sind die wunderbaren Coburger Bratwürste, die über offenem Feuer von Tannenzapfen gegrillt werden. Die EU war dagegen, aber die Tradition hat sich durchgesetzt.

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Eine zweite Spezialität von Coburg sind die Coburger Schmätzchen. Für mich ist die Quelle für Schmätzchen eindeutig die Konfiserie Wilhelm Feyler. Das Traditionsgeschäft am Marktplatz exisitiert seit 1892 und ich über die Grenzen Coburgs weltberühmt. Ich erinnere mich, dass ich mich als Kind ordentlich anziehen musste, wenn ich mit der Großmutter dort für einen Kaffee in das Cafe im Biedermeier-Stil einkehrte. Ich bekam freilich nur eine heiße Schokolade, wenn wir zu den „besseren Leuten“ zum Kaffeekränzchen gingen. Und beim Gehen kaufte mir meine Großmutter Coburger Schmätzchen.
Die Schmätzchen werden aus Honigteig nach überliefertem Familienrezept der Familie Feyler mit feinen Gewürzen, Haselnüssen, Mandeln und Zitrusfrüchten gebacken. Goldschmätzchen erhalten nach dem Backen einen feinen Schokoladenüberzug und werden von Hand mit einem Tupfen „echtem Blattgold“ gekrönt. Diese Gebäcke schmecken zu Tee, Kaffee und Wein, sagt die Website. Ich muss zugeben, ich habe sie auch gerne pur gegessen.


Übrigens, die Konfiserie war ein Hoflieferant und macht damit heute noch Werbung. Das herzogliche Wappen ist heute noch an der Geschäftsfassade zu sehen. Die Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha vergaben seit 1835 Hoflieferantentitel. Das war eine ziemliche Ehre und bedeutete natürlich auch wunderbare Werbung für ein Geschäft. Unternehmen, die den Titel Hoflieferant führten hatten eine sehr gute Reputation.

Das herzogliche Wappen ist heute noch an der Geschäftsfassade zu sehen.

Das herzogliche Wappen ist heute noch an der Geschäftsfassade zu sehen.

Am 1. Oktober 1892 eröffnete Bäckermeister Wilhelm Feyler in der Rosengasse 6 eine Spezial- und Feinbäckerei. Fünf Jahre später überzeugte er das Coburger Herzoghaus mit seinen Backwaren und wurde von Herzog Alfred von Sachsen-Coburg und Gotha (dem zweitältesten Sohn von Königin Victoria) zum „Hofbäcker“ ernannt. Durch Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit Herzogin Marie von Sachsen-Coburg und Gotha (Tochter des russischen Zaren) wurde Wilhelm Feyler 1907 mit dem Titel „Hoflieferant“ ausgezeichnet. Die Feyler Spezialitäten „Coburger Schmätzchen“ und Meisterlebkuchen waren bald über die Grenzen von Coburg bekannt, und auf Weltausstellungen in Paris, Brüssel und Berlin wurden Feyler Produkte mit Goldmedaillen ausgezeichnet.
Also, wer in Coburg ist, sollte zum einen eine Bratwurst essen und dann unbedingt die Coburger Schmätzchen probieren.

Der Hund hat vor dem Haus einen Parkplatz.

Der Hund hat vor dem Haus einen Parkplatz.

 

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Eine Antwort to “Probiertipp: Spezialität Coburger Schmätzchen”

  1. MT Says:

    Coburger Bratwürste werden nicht über dem Feuer von Tannenzapfen zubereitet. Es handelt sich um Kiefernzapfen. Wobei diese Zubereitungsart momentan nur unter Auflagen möglich ist. Man hat festgestellt, dass bereits der Genuss von 10 über Kiefernzapfenfeuer zubereiteten Bratwürsten pro Tag in Verdacht steht, gesundheitsgefährdend zu sein.

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