Haderner – Besuch bei Münchens erster Biobrauerei

„Wir haben nur ein Standbein und das ist Qualität“ – so fasste Braumeister Johannes Perniß die Philosophie der ersten Münchner Biobrauerei Hadernder Bräu München zusammen. Seit Jahresbeginn erobert sich die neue Biermarkte ihren kleinen, aber feinen Markt. Auf Einladung des Bloggerclubs fand eine Brauereiführung und Bierverkostung in den Räumen der Biobrauerei im Münchner Stadtteil Hadern statt. Hier ein 360 Grad Video.

Mit Hadernder einen Lebenstraum verwirklicht
Die Brauerei ist ein klassischer Familienbetrieb. Veranstaltungstechniker Thomas Girg und seine Frau Marta erfüllten sich mit dieser Brauerei einen Lebenstraum. Thomas Girg, der u.a. für die Körperwelten arbeitete, hatte genug vom Reisen und seine Frau arbeitet im Schlossgut Oberambach, das renommierte Biohotel am Starnberger See. Nachdem sie auch mal ein Jazzfestival gegründet hatte, bekamen sie das Angebot eine kleine Brauerei in Hadern zu übernehmen. Thomas hatte sich als Biersommelier und Marta als Weinsommeliere fortgebildet und gute Erfahrungen mit dem Bierbrauen als Hobby gesammelt. So fiel Weihnachten 2015 die Herzensentscheidung und sie erwarben die kleine Brauerei in München.

Der Name Haderner
Nach viel Hirnschmalz und Brainstorming, bei denen auch die Vereine und Nachbarschaft der Brauerei einbezogen wurden, entstand der Name Haderner. Seit Januar 2017 wird unter diesem Namen das Bier gebraut. Das Logo der Flasche ziert ein Baum. Und dahinter verbirgt sich eine nette Geschichte. Marta Girg war mit dem Rad unterwegs und fuhr durch den Haderner Wald. Hadern bedeutet „Volk am Wald“. Hadern war ursprünglich ein Bauerndorf und wurde erstmals im 11. Jahrhundert unter dem Namen Haderun erwähnt. Und schon war das Logo geboren und musste nur noch vom Grafiker umgesetzt werden.

1000 Liter Haderner Bier pro Tag
Die Biobrauerei produziert 10 Hektoliter Bier pro Tag, also 1000 Liter. Versorgt werden vor allem Biomärkte, Bioläden und Biofeste sowie Biorestaurants. Freitag kann der interessierte Kunde von 15 bis 18 Uhr in der Brauerei direkt vorbeischauen und sich sein Wunschbier zusammenstellen und mitnehmen. Wer die Ökokiste München abonniert hat, kann auch das Hadernder Bier dazu ordern. Hier findet sich traditionelle Braukunst in der ersten Bio-zertifizierten Brauereien Münchens. Bio boomt, das zeigt das wachsende Geschäft mit dem Biobier. Dabei ist das Wachstum begrenzt, wenn die Zutaten ausbleiben oder die Qualität nicht stimmt. Braumeister Johannes Perniß ist streng bei der Qualitätskontrolle. „Die Rohstoffbeschaffung ist ein sehr wichtiges Thema bei uns“. Im Moment findet die Hopfenernte sehr spät statt. Beim Gerstenjahr gibt es Hinweise auf eine schlechtere Ernte. „Wir produzieren hier ein ehrliches Bier“, so Perniß, der sehr viel Wert auf Transparenz liegt. „Unsere Kunden können jederzeit erfahren, woher wir unsere Produkte beziehen.“ Für ihn ist Bier, sein Bier ein ganz persönliches Produkt.
Die Bier sind ebraut nach dem bayerischem Reinheitsgebot mit biologischen Zutaten aus der Region.
Haderner Hell: Ein vollmundiges naturtrübes Bier, süffig und angenehm perlend, für jeden Freund handwerklich gebrauter Biere.
Haderner Weißbier: Bayerisches Weißbier, angenehm erfrischend und vollmundig, mit leichter Fruchtnote.
Haderner Dunkel: Echtes Dunkles Bier, nach alter Münchner Rezeptur. Sehr ausgewogen, mit leichten Bitterstoffen.
Haderner IPA: Bayerisches India Pale Ale. Schön ausbalancierte Bitternote, mit Zitrus-Aromen des verwendeten Hopfens.
Im Moment braut Johannes Perniß ein Festbier und ich durfte vorab eine Kostprobe genießen. Wunderbar, einfach Wunderbar. Och muss dringend schauen, dass ich einen Kasten kaufe, wenn das Bier marktreif ist.

Ein Whisky-Bock vom Haderner
Glück hatte ich, dass ich eine der streng limitierten Flaschen eines speziellen Whisky-Bocks ergatterte. Insgesamt gibt es nur 400 Flaschen. Familie Girg traf auf einen Schweizer Braumeister, der sich spontan bereit erkläre, einen Whisky-Bock zu brauen. Die Fässer kamen von der Brennerei Martin Meier aus Neuravensburg. Dort wurde Allgäuer Single Malt gelagert. Herausgekommen ist ein heller Bock mit leichtem Whisky Geschmack.

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