Als ich zur Schule gegangen bin, lebten auf der Erde 4 Milliarden Menschen. Gut, dass ist schon ein paar Tage her. Heute sind es genau 8.155.500.198 Menschen, also mehr als doppelt so viele.

Geschätzt 8.155.500.198 Menschen zählt die Weltbevölkerung zum Jahreswechsel 2024/25 – das sind 81.640.791 mehr Menschen als vor genau einem Jahr. Wunderbare Schätzung, vielleicht sind es 2 Erdbewohner mehr oder wenn der Ukraine-Krieg anhält, dann vielleicht 2 weniger. Naja, also die Schätzungen sind schon sehr genau.
Wie der Mitte Dezember veröffentlichte Datenreport 2024 der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) zeigt, liegt die natürliche Wachstumsrate derzeit bei 0,9 Prozent. Noch zwölf Jahre, so rechnen die Vereinten Nationen, bis die nächste Milliardenmarke fällt und neun Milliarden Menschen auf dieser Welt leben. Irgendwann habe ich mal Bevölkerungsgeografie studiert und kann als Experte sagen: das sind ganz schön viele Menschen. Natürlich kommen mir sofort dystopische Visionen in den Sinn von Überbevölkerung und Verteilungskämpfe.
Die absolute Zahl der Menschen steigt zwar weiter, allerdings verläuft dieser Anstieg immer langsamer. Der Rückgang des Geburtenniveaus hat bereits in den vergangenen Jahrzehnten nahezu alle Regionen dieser Welt erfasst. Gegenwärtig bekommen Frauen weltweit im Durchschnitt 2,2 Kinder. Es wird aber voraussichtlich bis Mitte der 2080er-Jahre dauern, bevor die Weltbevölkerung mit zehn Milliarden Menschen ihren Höchststand erreicht hat. Danach, so die Prognosen, sorgen eine sinkende Zahl an Geburten plus eine wachsende Zahl an Sterbefällen dafür, dass die Weltbevölkerung nicht nur altert, sondern auch zu schrumpfen beginnt.

Afrika wächst weiter
Klar im Fokus des Wachstums steht dabei der afrikanische Kontinent, denn dort wird sich die Bevölkerung in den kommenden zwei Jahrzehnten voraussichtlich mehr als verdoppeln. „Südlich der Sahara lebt die größte Jugendgeneration aller Zeiten“, sagt DSW-Geschäftsführer Jan Kreutzberg. Bis zum Ende des Jahrhunderts wird die Bevölkerung in Afrika als Folge des hohen Geburtenniveaus von heute 1,2 auf voraussichtlich 3,4 Milliarden Menschen weiter anwachsen. Das bedeutet, die Industrienationen haben hier eine gewaltige Verantwortung, denn viele junge Menschen in Afrika sitzen auf gepackten Koffern. Ich engagiere mich in der Aktion PiT Togohilfe und kann dies bestätigen. Können sich die Menschen in Afrika nicht selbst helfen, dann machen sie sich auf die Reise.
Frauenbildung
Für eine zukunftsfähige Bevölkerungsentwicklung fällt den Frauen eine Schlüsselrolle zu: Sie müssen in der Lage sein, ihr Leben und ihre Familienplanung selbst zu bestimmen und so die Gesellschaft mitzugestalten. Bildung und sexuelle Aufklärung sind unverzichtbar, um Mädchen und jungen Frauen zu ermöglichen, selbst zu entscheiden, wann und mit wem sie wie viele Kinder bekommen. „Wenn Frauen gleichberechtigt sind, Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung, wirtschaftlicher Unabhängigkeit und eigener politischer Willensbildung haben, dann werden auch die Familien automatisch kleiner“, erklärt Kreutzberg.
Die Bevölkerungszahl ist übrigens kein Indikator für den Beitrag zum Klimawandel – sprich: Mehr Menschen sorgen nicht notwendig für eine schlechtere Klimabilanz. Beispiel Indien: Die über 1,4 Milliarden Menschen im Land verbrauchen nach Angaben von Global Footprint Network vier Mal weniger Ressourcen als die lediglich 84 Millionen Menschen in Deutschland. Der ökologische Fußabdruck von (mehr) Menschen in wirtschaftlich schwächeren Ländern ist deutlich kleiner als der von (weniger) Menschen in den wirtschaftlich stärkeren Staaten.
Schlagwörter: Afrika, Bevölkerung, Bevölkerungsexplosion, Deutschen Stiftung Weltbevölkerung, Erdbevölkerung, Jan Kreutzberg, Wachstum
3. Januar 2025 um 20:25 |
Danke für den differenzierten Bericht! Tragischerweise vermehren sich die Leute genau dort am stärksten, wo die Versorgung am prekärsten ist. Und hier haben wir zu wenige. Hier darf man also wieder fröhlich an den Schöpfungsauftrag erinnern »seid fruchtbar und mehrt Euch!«