Nach meiner erfolgreichen phantastische Matinee im Scala Kino Fürstenfeldbruck wollen Geschäftsführer Markus Schmölz und ich einen weiteren Weg des Community-Aufbaus beginnen und starten im Scala-Kino eine Western Matinee. Der Auftakt macht John Fords wichtigster Western Der schwarze Falke von 1956. Wir besprechen und zeugen den Film am Sonntag, 22. September um 10:45 Uhr im Scala. Karten gibt es hier.

John Fords 1956 veröffentlichter Western „Der schwarze Falke“ („The Searchers“) gilt als eines der bedeutendsten Werke des amerikanischen Kinos. Der Film, der auf Alan Le Mays gleichnamigem Roman basiert, bietet nicht nur eine fesselnde Geschichte, sondern auch eine vielschichtige Charakterstudie und eine kritische Auseinandersetzung mit Themen wie Rassismus, Obsession und Identität.

Zentrale Themen
Die Geschichte folgt Ethan Edwards (gespielt von John Wayne), einem verbitterten Bürgerkriegsveteranen, der nach dem Mord an seiner Familie und der Entführung seiner Nichte Debbie durch Comanchen eine jahrelange Suche nach ihr beginnt. Begleitet wird er von Martin Pawley, einem jungen Mann mit indianischen Wurzeln, der von Ethans Familie adoptiert wurde. Die Suche entwickelt sich zu einer obsessiven Jagd, bei der Ethans rassistische Vorurteile und sein innerer Konflikt zunehmend in den Vordergrund treten.
Motive und Charakteranalyse
Ethan Edwards ist eine komplexe Figur, die von Rache und Hass getrieben wird. Seine rassistischen Einstellungen gegenüber den Native Americans sind tief verwurzelt und beeinflussen seine Handlungen maßgeblich. Ethans Obsession, Debbie zu finden, ist weniger von familiärer Liebe motiviert als von dem Wunsch, das zu zerstören, was er als „verunreinigt“ betrachtet. Seine innere Zerrissenheit wird durch seine Unfähigkeit symbolisiert, sich in die Gesellschaft zu integrieren, was ihn zu einem ewigen Außenseiter macht.

Martin Pawley verkörpert das moralische Gegenstück zu Ethan. Trotz seiner indianischen Abstammung ist er fest entschlossen, Debbie zu retten und sie unversehrt zurückzubringen. Martins Loyalität und Menschlichkeit stehen im starken Kontrast zu Ethans unerbittlicher Härte. Seine Figur repräsentiert die Hoffnung auf Versöhnung und die Überwindung von Vorurteilen.

Debbie Edwards dient als zentrales Symbol für Unschuld und Verlust. Ihre Entführung und Assimilation in die Comanchen-Gemeinschaft werfen Fragen nach Identität und Zugehörigkeit auf. Debbies Charakter stellt die Dichotomie zwischen Zivilisation und Wildnis infrage und fordert die Vorstellungen von Reinheit und „Anderssein“ heraus.

Bedeutung innerhalb von John Fords Werk
„Der schwarze Falke“ markiert einen Wendepunkt in John Fords filmischem Schaffen. Während seine früheren Western oft heroische Narrative und klare moralische Linien zeichneten, präsentiert dieser Film eine düstere und ambivalente Sicht auf den amerikanischen Westen. Ford dekonstruiert den Mythos des edlen Cowboys und stellt die Gewalt und Vorurteile der Pionierzeit in den Vordergrund.
Der Film zeichnet sich durch seine technische Brillanz aus, insbesondere durch die Verwendung von Cinemascope und die eindrucksvollen Landschaftsaufnahmen des Monument Valley. Die visuelle Pracht steht im Kontrast zur moralischen Ambiguität der Handlung und verstärkt die emotionale Wirkung.
Darüber hinaus beeinflusste „Der schwarze Falke“ zahlreiche Filmemacher und wurde zu einem Referenzwerk für das Genre. Seine komplexe Charakterzeichnung und die kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen waren wegweisend und trugen zur Weiterentwicklung des Westerns bei. Innerhalb von Fords Oeuvre nimmt der Film eine zentrale Rolle ein, da er traditionelle Genregrenzen sprengt und neue erzählerische Wege beschreitet. Seine anhaltende Relevanz und sein Einfluss auf die Filmgeschichte unterstreichen seine Bedeutung als Meisterwerk des Kinos und ist damit der ideale Auftakt unserer Western-Matinee, die wir einmal pro Quartal durchführen und auf Interessierte hoffen. Karten gibt es hier.

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