Feinschmeckerträume unter Lübecker Sternen

Wenn ich schon mal in Lübeck bin, muss ich auch die Sternegastronomie testen. Und da gibt es in der Hansestadt nur das Restaurant Wullenwever mit seiner Michelin-Auszeichnung.

Das Restaurant Wullenwever in Lübeck ist ein kulinarisches Juwel, das in einem denkmalgeschützten Kaufmannshaus aus der Hansezeit mitten in der Lübecker Altstadt residiert. Geführt wird es von Roy Petermann, der das Restaurant 1990 eröffnete und gemeinsam mit seiner Frau Manuela für eine gastliche und zugleich elegante Atmosphäre sorgt. Wie mir Manuela Petermann verraten hat, wird das Ehepaar nächstes Jahr an ihren Sohn übergeben. Die Location selbst strahlt hanseatische Historie aus und vermittelt dennoch eine moderne, entspannte Leichtigkeit – ein Rahmen, der dem Anspruch der Küche bestens entspricht.

Kulinarisch setzt das Wullenwever auf moderne, kreative Interpretationen klassischer Gourmetküche, häufig mit mediterranen oder japanischen Einflüssen, die sich in raffinierten Menüs und liebevoll inszenierten Gängen wiederfinden. Frische, hochwertige Zutaten stehen stets im Fokus, die Präsentation ist detailverliebt und oftmals überraschend, ohne in Exzentrik zu verfallen. Das Restaurant bietet ausschließlich ein Menü mit kleinen Wahlmöglichkeiten, sodass der Genuss und die Sorgfalt für jede einzelne Kreation im Mittelpunkt stehen.

Der Innenhof des Wullenwever gilt in Lübeck als einer der schönsten, die historischen Gemäuer sind Teil des UNESCO-Welterbes und bieten in den Sommermonaten ein besonders stimmungsvolles Freiluftambiente. Der Service ist aufmerksam, professionell und herzlich – mit einer feinen Balance aus hanseatischer Distanziertheit und echter Gastfreundschaft.

In puncto Qualität, Kontinuität und Atmosphäre zählt das Wullenwever zu den festen Größen der norddeutschen Feinschmeckerszene. Ein Besuch im Wullenwever ist ein genussvolles Erlebnis für alle Sinne, für das man sich Zeit nehmen sollte: Hier trifft erlesene Kochkunst auf eine wohltuend entschleunigte Lübecker Lebensart, die sowohl Gourmets als auch Liebhaber besonderer Orte nachhaltig begeistert. Mein einziger Kritikpunkt war die ungewohnte Schnelligkeit. Wir wählten fünf Gänge und nach zwei Stunden war unser Besuch vorüber. So eine Schnelligkeit, fast Hektik kenne ich bei gastronomischen Betrieben dieser Klasse nicht.

Mein Menü:


Gruß aus der Küche

Mosaik vom gebeiztem Saibling mit Rettich und Wasabi

Rochenflügel mit Basilikum gebraten auf Olivenemulsion mit Tomate

Garnelenpraline in grünen Reis gebacken auf Karotten-Dattelchutney

Rehrücken aus der Sommerjagd auf Pfifferlingen in Cassisjus

Käseauswahl vom Maitre Affineur Waltmann

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