Die Macht von Influencern bröckelt

Die Social Media Welt lebt von Influencern und wenn ich bei meinen Seminaren zur Medienkompetenz in den Schulen bin, dann wird immer wieder als Berufswunsch Influencer genannt. Der eine oder andere schafft es wirklich, aber im Moment geht der Einfluss zurück, hat aber immer noch großes Gewicht. Vielleicht bin ich auch ein Micro-Influencer mit seiner eigenen treuen Zielgruppe. Ich hab es allerdings nie darauf angelegt und betreibe meinen YouTube-Account redaktion42 mehr als Spaß als eine Einnahmequelle.

Influencer sind Personen, die durch ihre Präsenz und Aktivitäten in sozialen Medien und anderen Online-Plattformen eine große Anhängerschaft aufgebaut haben. Sie nutzen diese Reichweite, um Meinungen zu beeinflussen und Konsumverhalten zu steuern. Influencer können in verschiedenen Bereichen tätig sein, wie Mode, Schönheit, Fitness, Reisen, Technologie und mehr. Sie arbeiten oft mit Marken zusammen, um Produkte oder Dienstleistungen zu bewerben, und verdienen dabei Geld durch bezahlte Partnerschaften, Sponsoring, Werbung und Affiliate-Marketing. Influencer haben einen erheblichen Einfluss auf ihre Anhänger und können Trends setzen sowie Kaufentscheidungen beeinflussen.

Ein Influencer zeichnet sich in der Regel durch folgende Merkmale aus:
Große Anhängerschaft: Sie haben viele Follower auf Plattformen wie Instagram, YouTube, TikTok oder X.
Vertrauenswürdigkeit: Ihre Follower vertrauen ihren Empfehlungen und Meinungen.
Content Creation: Sie erstellen regelmäßig Inhalte (Videos, Fotos, Blogposts), die ihre Anhänger ansprechen und engagieren.
Interaktivität: Sie interagieren aktiv mit ihrer Community durch Kommentare, Likes und direkte Nachrichten.

Einfluss nimmt ab
Der Einfluss von Influencern auf das Kaufverhalten in Deutschland nimmt ab. 29 Prozent der Internetnutzer ab 16 Jahren haben schon mindestens einmal ein Produkt gekauft oder eine Dienstleistung in Anspruch genommen, weil YouTuber dafür geworben haben. Das sind acht Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Auch der Einfluss von Instagrammern ist um vier Prozentpunkte auf 29 Prozent gesunken. Das sind Ergebnisse der Studie „Social-Media-Atlas 2024“ im Auftrag von PER Agency und Toluna in Kooperation mit dem Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF).

Zuvor war die Bedeutung von Markenbotschaftern Jahr für Jahr gestiegen. 2018 lag der Anteil derjenigen, die Empfehlungen von YouTubern folgten, noch bei 19 Prozent. Bei Instagrammern waren es sogar nur 14 Prozent. Während der Pandemie stiegen diese Zahlen stark an und erreichten 2023 ihren bisherigen Höhepunkt.

Gewicht in der Generation Z
In der Generation Z hat die Empfehlung von Influencern aber nach wie vor Gewicht. Das gilt besonders für Instagrammer: 62 Prozent der 16- bis 29-Jährigen haben schon einmal eine Kaufentscheidung aufgrund eines dieser Posts getroffen. Bei der Generation 60+ sind es nur drei Prozent. Die Generation Y hingegen vertraut vor allem den Empfehlungen von YouTubern. 45 Prozent der 30- bis 44-Jährigen haben schon einmal etwas wegen ihrer Posts gekauft, aber nur vier Prozent der Befragten ab 60 Jahren.

„Im vergangenen Jahr ist die Nutzung von Social Media insgesamt etwas zurückgegangen, wie unsere Studie zeigt. Das hat auch dazu geführt, dass die Bedeutung von Influencern erstmals seit Jahren wieder gesunken ist“, sagt Dr. Roland Heintze, geschäftsführender Gesellschafter der PER Agency. „Gerade bei jungen Zielgruppen bleibt ihr Einfluss jedoch auf hohem Niveau. Authentizität ist nach wie vor der Schlüssel für eine erfolgreiche Markenpartnerschaft.“

Mode, Kleidung und Accessoires
Und hier kommt wohl mein strategischer Nachteil, denn bei Mode, Kleidung und Accessoires habe ich nur bedingt etwas zu sagen. Am größten ist der Einfluss von Influencern beim Kauf von Mode, Kleidung und Accessoires. 24 Prozent lassen sich hier zumindest gelegentlich inspirieren. Dies gilt vor allem für die Generation Z (45 Prozent) und die Generation Y (31 Prozent). Gerade bei den jungen Nutzern spielen auch die Empfehlungen im Bereich Kosmetik, Beauty und Körperpflege eine wichtige Rolle. 37 Prozent der 16- bis 29-Jährigen hören hier ab und zu auf den Rat von Markenbotschaftern. In der Generation Y sind es immerhin 26 Prozent.

Bei vielen Themen ist YouTube der Social-Media-Kanal, auf dem die Befragten am ehesten Beiträge von Influencern oder Experten erwarten. So vermuten 24 Prozent produktbezogene Inhalte auf YouTube. Mit deutlichem Abstand folgen Instagram und Facebook mit jeweils 15 Prozent. Bei Mode-, Beauty- und Lifestyle-Inhalten liegen YouTube und Instagram gemeinsam vorne (18 Prozent). Auch bei den Themen Gesundheit (20 Prozent) und Geld (13 Prozent) führt YouTube. Wenn es um Freizeit, Beruf und aktuelle Nachrichten geht, liegt dagegen WhatsApp knapp vor YouTube.

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