Konzertkritik: Versailles 400 von Jean-Michel Jarre (Mixed Reality Konzert)

Wenn das kein Grund war, sich eine VR-Brille zu kaufen, dann weiß ich auch nicht, Elektronikpionier Jean-Michel Jarre hat zum Jahresende wieder zugeschlagen und am ersten Weihnachtsfeiertag im VR-Raum ein Konzert gegeneben. Dieses Mal war aber auch ein Live-Publikum anwesend. Und wo könnte ein Franzose so eine Show inszenieren? Natürlich im Spiegelsaal von Versailles. Das Ganz hießt dann auch Versailles 400.

Für die Zuschauer ohne VR-Brille gibt es ein YouTube-Video, das ein wenig den Eindruck von dem Ereignis vermittelt. In der virtuellen Realität muss es noch um Welten besser gewesen sein. Leider habe ich nur die PSVR2 von Sony und hier wurde das Konzert nicht übertragen. So lag ich im Bett mit dem iPad und Kopfhörer und genoss das YouTube-Video.

Anlass des Konzertes ist der 400. Jahrestag des Schlosses Versailles. Dieser Prachtbau war das Vorbild für viele Schlösser in Europa. Der Sonnenkönig Ludwig der XIV zeigte mit dem Bau seine absolutistische Macht durch Prunksucht und Verschwendungssucht. Somit ist das Konzert ist eine Hommage an die großen königlichen Feste, die die Geschichte geprägt und den internationalen Ruf des Schlosses von Versailles als UNESCO-Weltkulturerbe begründet haben.

Jarre mit seinem 75 Jahren ist ein alter VR-Hase. Zum Jahreswechsel 2020/2021 fand in einer virtuellen Nachbildung von Notre-Dame sein VR-Konzert statt. Davor gab es schon ein Konzert Alone-Together im Juni 2020. Zu beiden Konzerten habe ich gebloggt. Hier Notre-Dame und hier Alone-Together. Aber jetzt gab es zum ersten Mal ein Konzert mit Live-Publikum vor Ort. Voraussetzung: Das Publikum musste entweder in Schwarz oder in Rot gekleidet sein.

Und er setzte voll auf französische Technik: Lynx Mixed Reality definierte mit dem Headset LYNX-R1 die Grenzen der Mixed-Realtiy (AR+VR) neu. Das in Frankreich entwickelte LYNX-R1-Headset spielte bei Jean-Michel Jarres Auftritt die zentrale Rolle. Dank Mixed Reality hatte Jean-Michel Jarre Zugang zu seiner futuristischen Vision und seiner Neuinszenierung des Spiegelsaals im Metaversum. Der Lynx-R1 ermöglichte es dem Künstler, durch seinen virtuellen Avatar eine gleichzeitige Erfahrung mit dem Publikum im Spiegelsaal und dem Publikum im Metaversum zu teilen. Das Konzertereignis von JMJ stellte nicht nur einen Meilenstein für kulturelle Anwendungen der Technologie dar, sondern dient auch als eindrucksvoller Beweis für das Potenzial der Lynx Mixed Reality Headsets.
Dieses Mal ging Jarre musikalische auf Nummer sicher. Es kamen nicht nur neue Techno-Klänge zu hören, sondern auch bekannte Standards. Hier die Setliste

0:20 Neon Lips Intro
1:21 Jean-Baptiste Lully – March for Turkish Ceremony (JMJ „Clockwork Orange/Switched-On Bach“ rework)
6:14 Oxygene 4 (JMJ „Epica Maxima “ Remix)
9:20 Coachella Opening
12:58 Oxygene 2 (AERO Version)
19:37 Equinoxe 4 (AERO Version)
24:54 Equinoxe 7 (JMJ „Exit“ Rework)
28:22 Revolution Industrielle 2 (Versailles 400)
31:19 Chronologie 6 (AERO Version)
37:04 The Architect
40:28 Oxygene 19
43:40 Zero Gravity (Above & Beyond vs JMJ Remix)
48:28 Falling Down
51:56 Stardust

Da fällt mir ein, dass ich des Meisters neuestes Werk noch kaufen muss: Oxymoreworks. Ich habe es mir nur bisher bei Apple Musik geladen und mir im 3D Audio Sound voll auf die Ohren gegeben. Es beamte mich weg, welche Visionen so ein alter Mann musikalisch hat. Unbedingt anhören.

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