Filmtipp: Ekel von Roman Polanski zum 90. Geburtstag

Ja, Roman Polanski ist umstritten. Er feierte vor kurzem seinen 90. Geburtstag und ich will mich nicht groß über den Menschen Polanski äußern. Sein Privatleben kann jeder in den entsprechenden Gazetten nachlesen und der Haftbefehl von Interpol besteht weiterhin. Ich will mich anlässlich seines 90. Geburtstags einen Film näher ansehen, der mich tief beeindruckt hat. Es ist Ekel aus der Mieter-Trilogie des großartigen Regisseur, auf den später „Rosemary’s Baby“ und „Der Mieter“ folgten.

Ich hatte Lobby Card-Bilder von Ekel als Jugendlicher in meinem Zimmer hängen. Der Film hat auf mich eine ganz spezielle Wirkung, was sicherlich auch an der grandiosen jugendlichen Hauptdarstellerin Catherine Deneuve liegt.

Ekel“ (Originaltitel: „Repulsion“) ist ein psychologischer Horrorfilm aus dem Jahr 1965, der von Roman Polanski inszeniert wurde. Der Film wird oft als einer der bedeutendsten Beiträge zum Horrorgenre und als Meisterwerk des psychologischen Horrors angesehen. Ein paar Gedanken, warum ich Ekel so sehr mag und mich beeindruckt hat.

Innovative Inszenierung
Polanski nutzt geschickt filmische Techniken wie Kamerawinkel, Bildkomposition und Sounddesign, um die psychische Zerrüttung der Hauptfigur visuell und auditiv darzustellen. Die Kombination aus Bild und Ton erzeugt eine unheimliche Atmosphäre, die den Zuschauer in den Geist der Protagonistin hineinversetzt. Ich weiß nicht, ob der Film an Filmhochschulen gezeigt wird, aber er ist ein Lehrbeispiel, wie ein Regisseur die Zerrissenheit einer handelnden Person auf die Leinwand mit filmischen Mitteln darstellen kann.

Darstellung der Psyche
Der Film konzentriert sich auf die mentale Zerfall einer jungen Frau namens Carol, gespielt von Catherine Deneuve. Ihre Isolation und Ängste manifestieren sich physisch in Form von Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Der Film erforscht auf beeindruckende Weise die Grenzen zwischen Realität und Wahnsinn. Was Polanski hier geschaffen hat, das geht in die Filmgeschichte ein. Auch heute ist der Film aktuell und wirkt nicht veraltet.

Feministischer Subtext
„Ekel“ beleuchtet auch soziale und psychologische Themen im Kontext der damaligen Zeit. Es zeigt die Unterdrückung und das Unbehagen, das Frauen in einer männerdominierten Welt empfinden können. Dieser subtile feministische Subtext fügt dem Film eine zusätzliche Schicht hinzu. Und damit ist Ekel ein unglaublich aktueller Film. Ich kann mir vorstellen, dass er viele Frauen noch heute anspricht, obwohl sich in Sachen Feminismus seit 1985 einiges getan hat.

Catherine Deneuves Performance
Bei all den Einstellungen, bei all den Montagetechniken und Kameraperspektiven, ein Film kann nicht nur noch Technik leben, sondern braucht eine eindringliche Darstellung. Daran fehlt es vielen heutigen Filmen, die Polanski nacheifern und schließlich scheitern müssen. Polanski drehte mit einer Göttin des französischen Films. Die Schauspielerin Catherine Deneuve liefert eine bemerkenswerte Darbietung als Carol ab. Sie verkörpert die emotionale Instabilität und die zunehmende Paranoia der Figur überzeugend und einfühlsam.

Einfluss auf das Horrorgenre
Ekel hat einen nachhaltigen Einfluss auf das Horrorgenre ausgeübt, insbesondere im Bereich des psychologischen Horrors. Der Film zeigt, dass Horror nicht nur auf blutigen Schock setzt, sondern auch auf subtile, psychologische Elemente, um eine tiefgreifende Wirkung zu erzielen. Der Schrecken berührt die Seele und hinterlässt dort eine Wirkung, die über Jahre hinweg andauert – so was es bei mir.

Alles in allen ist Ekel von Roman Polanski ein wegweisender Film im Horror- und Thriller-Genre, der durch seine innovative Inszenierung, seine psychologische Tiefe und seine schauspielerischen Leistungen beeindruckt. Er bleibt ein wichtiger Beitrag zur Filmgeschichte und wird oft als eines der herausragendsten Werke von Polanski betrachtet.

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